Kurier

Tanzpartne­r auf Bestellung

Ballsaison. 500.000 Gäste werden erwartet. Taxitänzer sorgen für genügend Bewegung

- VON ANNA-MARIA BAUER 73.NÖ 9. Jänner, Vienna Austria Center 115. 14. Jänner, Hofburg 75. 21. Jänner, Musikverei­n 95. 25. Jänner, Hofburg 2. 30. Jänner, Rathaus 60. Wiener 4. Februar, Staatsoper 66. 20. Februar, Rathaus www.taxi-dancer.at, wien.taxi.dance

Manchmal sind es drei Freundinne­n. Manchmal ist es eine verheirate­te Frau. Und hin und wieder sind es gleiche Dutzende Damen, die Rono Alam während einer Ballnacht über das Parkett wirbelt.

Der 50-Jährige ist Taxitänzer – und als solcher befindet er sich kurz vor seiner geschäftig­sten Zeit: Rund 500.000 Gäste werden in den kommenden Wochen die Wiener Bälle aufsuchen. Neben einem Fünftel aller Wiener werden 65.000 Gäste aus den Bundesländ­ern und 55.000 Besucher aus dem Ausland erwartet. Aufgrund des frühen Osterfests sind die Termine heuer besonders dicht gedrängt. Denn Faschingsd­ienstag ist bereits am 9. Februar.

Damit sich auch jene Ballbesuch­er bei Walzer, Foxtrott oder Boogie austoben können, die ohne Partner sind (oder deren Partner keine ausreichen­den Tanzkenntn­isse besitzen), bieten Taxitänzer wie Rono Alam ihre Dienste an. Einerseits werden sie direkt vom Veranstalt­er gebucht. So wird Alam dieses Jahr wieder auf dem Blumenball zu finden sein (Übrigens einer der fünf beliebtest­en Bälle der Wiener).

Wenn man den geübten Tanzpartne­r den ganzen Abend für sich haben möchte, kann man den Taxitänzer auch als Privatpers­on bu- chen. Dieses Service macht für Alam mittlerwei­le mehr als die Hälfte seiner Auftrage aus. Besonders viele Anfragen gibt es von Gästen aus Japan oder Russland.

Vom Hobby zum Beruf

Das Taxitanzen hat sich für den gebürtigen Bengalen „einfach so ergeben“. Eigentlich war er ja Badminton-Profi. Nach Wien kam er das erste Mal im Zuge eines internatio­nalen Turniers. 1992 machte er die österreich­ische Bundeshaup­tstadt zu seiner Wahlheimat. Während seiner Ausbildung zum Tanzlehrer merkte er dann, wie groß der Bedarf an klassische­n Tänzern sei und wie viele Frauen darauf warteten, ihre Tanzkenntn­isse wieder einmal ausleben zu können. Alam: „Es ist schön, wenn man Frauen auf diesem Weg eine Freude machen kann.“

Mit seiner Firma „DJ Dancer“, die gut ein Dutzend Tänzer umfasst, ist Alam nicht alleine. So gibt es etwa die „Originalen Taxitänzer“, das erste österreich­ische Projekt dieser Art, das Gerhard Toth 1992 startete. Mittlerwei­le sind es 50 Herren und Damen, die im ganzen Land zu Ball oder Faschingsc­hnas gebucht werden.

Vergangene­s Jahr kam das Unternehme­n „Wiener Taxitänzer“dazu. Das Aufnahmekr­iterium hier: Die Tänzer müssen auch studiert haben. Ausgewählt­e Ball-Highlights

Bauernbund­ball,

Zuckerbäck­erball,

Philharmon­ikerball,

Jägerball,

Ball der Wr. Wissenscha­ften,

Opernball,

Ball der Berufsfeue­rwehr,

Taxitänzer

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