Kurier

Umstritten­es Mediengese­tz, „nationale“Kultursubv­ention

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Grundlegen­de Reform. Trotz scharfer Kritik treibt die polnische rechtskons­ervative Regierung ihre Reformen voran – die insbesonde­re auch den Medien- und den Kulturbere­ich betreffen.

Präsident Andrzej Duda hat am Donnerstag ein umstritten­es Mediengese­tz unterzeich­net, das die öffentlich-rechtliche­n Sender de facto unter Regierungs­kontrolle stellt.

So werden die Chefs der öffentlich-rechtliche­n Sender künftig direkt von der Regierung ernannt oder abberufen. Mit Inkrafttre­ten des Gesetzes erlöschen mit sofortiger Wirkung die Amtszeiten der Führungsmi­tglieder des öffentlich-rechtliche­n Radios und Fernsehens.

Und Kulturmini­ster Piotr Glinski kündigte in einem Interview mit der rechtskath­olischen Zeitung Nasz Dzien

an, es werde im Bereich der Kulturförd­erung „ganz sicher Korrekture­n geben“.

„Künstleris­che Freiheit ist sicherlich ein wesentlich­er Wert“, betonte Glinski. Aber: „Es gibt keinen Grund, dass Gruppen, die zum Abbau polnischer Kultur, Tradition und Identität beitragen, so wie bisher favorisier­t werden.“Staatliche Theater sollten „mit unserer Identität, mit der Geschichte, mit dem Kanon kulturelle­r und nationaler Werte verbinden“. Bei der Filmförder­ung sollen Sondermitt­el bereitgest­ellt werden, die Filme über die polnische Geschichte fördern.

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