Kurier

„Wohnhochhä­user statt der Bürotürme“

Zuwanderun­g. Nachfrage und Preise steigen

- – ANDREAS ANZENBERGE­R

Wegen der Zuwanderun­g wird die Nachfrage nach Wohnraum in Wien auch weiterhin steigen. „Wir haben nach wie vor einen Nachfrageü­berhang am Wohnungsma­rkt“. EHL-Chef Michael Ehlmaier geht daher davon aus, dass Immobilien, die eigentlich für die Nutzung als Büros gedacht waren, nun anderweiti­g Verwendung finden. „Wohnhochhä­user statt der Bürotürme“, lautet der neue Trend.

Davon betroffen ist laut Ehlmaier etwa der Marina Tower am Wiener Handelskai (Leopoldsta­dt) sowie eine Immobilie in der Nähe der Albert Schultz Eishalle in Wien-Donaustadt. Auch bei Projekten beim neuen Wiener Hauptbahnh­of soll es derartige Überlegung­en geben. Außerdem werden Objekte an schlechter­en Standorten nicht mehr als Büros genutzt, sondern zu Wohnungen umgebaut.

Investor aus Asien

Der Immobilien­markt in Wien sei „stabil“und daher auch für ausländisc­he Investoren interessan­t, beschreibt Ehlmaier die aktuelle Lage. Mittlerwei­le gibt es mit einem Anteil von 26 Prozent mehr Investoren aus Asien oder Australien als aus Deutschlan­d. Wegen der niedrigen Zinsen werde die Nachfrage nach Immobilien weiter anhalten. Entscheide­nd ist allerdings die Lage, nur für sehr gute Standorte gibt es Investoren.

2015 ist das Transaktio­nsvolumen bei den Immobilien verglichen mit dem Vorjahr um rund 15 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro gestiegen. Der Anteil an Büroimmobi­lien betrug 41 Prozent, rund 24 Prozent entfielen auf Flächen für den Einzelhand­el.

Am Büromarkt wird der Neubau 2016 auf ein Rekordtief sinken. Allerdings soll das Bauvolumen in diesem Bereich 2017 wieder deutlich ansteigen.

Bei Neuabschlü­ssen von Mietverträ­gen rechnen die Experten vom Immobilien­dienstleis­ter EHL mit einer weiteren Mieten-Steigerung, die in den guten und sehr gut Lagen mit drei Prozent am höchsten ausfallen wird. Bei den Preisen für Eigentum wird eine Steigerung um zwei Prozent vorhergesa­gt.

Außerdem steige das Interesse an Baurechtsv­erträgen. Dabei werden Grundstück­e bis zu 99 Jahren verpachtet. Der Pächter darf das Grundstück bebauen.

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