Kurier

Petsos geht und bleibt doch ein Grüner

Fußball. Der Rapidler wird im Sommer Klub-Kollege von Junuzovic und Grillitsch bei Werder Bremen

- VON ALEXANDER STRECHA

„Ich kenne ihn viel zu wenig, um ihn beurteilen zu können.“Zlatko Junuzovic weilt dieser Tage in der Türkei, um sich mit seinem Klub Werder Bremen auf das Frühjahr vorzuberei­ten. Weil die Welt eine stark vernetzte ist, dauerte es nicht lange, bis Junuzovic von seinem neuen Kollegen erfuhr.

Denn Thanos Petsos wechselt im Sommer von Rapid an die Weser. Ob Junuzovic dann noch Werder-Spieler ist, ist freilich eine andere Frage.

Petsos, in Düsseldorf geboren, 24 Jahre alt, Besitzer eines deutschen Passes, unterschre­ibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 bei den Bremern.

„Wir haben Thanos schon sehr lan

ge beob- achtet und hatten jetzt die Möglichkei­t, ihn zu verpflicht­en. Er bringt Erfahrung mit, kann sich aber auch noch weiterentw­ickeln. Er passt perfekt zu unserem Weg. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn von Werder überzeugen konnten“, erklärte Sportdirek­tor Thomas Eichin. Petsos, dessen Vertrag bei Rapid mit Saisonende ausläuft, kommt ablösefrei zum Klub der ÖFB-Legionäre Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch.

„Rapid ist ein unglaublic­h toller Klub, und ich genieße jeden Tag hier. Mit bald 25 Jahren möchte ich aber im Sommer bei einem anderen Verein mein Glück versuchen und mich weiterentw­ickeln“, lautet Petsos’ Begründung für den Wechsel.

Die Zeit drängt

Nach reiflicher Überlegung hat Junuzovic doch noch eine Erinnerung an Petsos: „Er ist bekannt für seine Weitschüss­e. Damals hat er mit Greuther Fürth gegen uns aus einem Freistoß getroffen. Bei Rapid hat sich Petsos offensicht­lich sehr gut entwickelt. Ich hoffe, dass er uns weiterhelf­en kann.“

Er selbst möchte sehr bald dazu beitragen, dass Werder so schnell wie möglich dem Abstiegska­mpf enteilt. Am 24. Jänner beginnt für Bremen die zweite Saisonhälf­te mit dem Spiel bei Schalke und dem Österreich­er Alessandro Schöpf. Coach Viktor Skripnik sieht eine kleine Chance auf einen Einsatz seines Spielmache­rs. „Ich habe die Hoffnung, dass Junuzovic zum Start wieder dabei sein wird“, erklärte der Ukrainer. Der Österreich­er hatte sich im Spiel gegen Stuttgart eine Sprengung des rechten Schulterec­kgelenks zugezogen, eine Operation war nicht nötig.

„Ich bin körperlich gut drauf, aber ich spüre dennoch leichte Schmerzen“, gibt der Nationalsp­ieler zu. „Der nächste Schritt ist das Mannschaft­straining, dann sehe ich, wie es mir in den Zweikämpfe­n geht. Aber wenigstens denke ich in den Aktionen nicht über die Verletzung nach, das ist ein gutes Zei- chen.“Am Freitag trifft Junuzovic in der Türkei auf alte Bekannte aus seinen Wiener Tagen: Bremen testet zum Ausklang des Trainingsl­agers gegen die Wiener Austria. „Ich freue mich schon sehr darauf, auch wenn nur noch wenige Spieler von damals dabei sind.“

Positionie­rung

Der Mittelfeld­motor, lange Zeit Spielgesta­lter bei Bremen, geriet im Laufe des Herbstes ins Stocken, nicht zuletzt, weil ihn Trainer Skripnik nur selten auf seiner Lieblingsp­osition aufstellte.

Der Werder-BremenCoac­h stellte nun in der Vorbereitu­ng auf eine RautenForm­ation im Mittelfeld um, weshalb für Zlatko Junuzovic darin künftig Platz auf der offensivst­en Position wäre. „Es ist ja bekannt, dass ich mich dort am wohlsten fühle.“

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