Kurier

Sexuelle Belästigun­g: Verdächtig­er ist wieder frei

Linz. 29-jähriger Asylwerber bestreitet Vorwürfe / Polizei schlägt Videoaufze­ichnungen in Bad vor

- – JÜRGEN PACHNER

Im Linzer Parkbad konnte am Sonntagabe­nd ein Asylwerber festgenomm­en werden, der vor zwei Wochen einen sechsjähri­gen Buben sexuell belästigt haben soll. Der Verdächtig­e wurde von der Mutter des Opfers wiedererka­nnt.

„Sie hat den Bademeiste­r alarmiert, der sofort die Polizei zu Hilfe rief “, bestätigt David Furtner, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on. Bis zum Eintreffen der Exekutive sei der Hauptausga­ng verschloss­en worden. „Die Kollegen haben den Verdächtig­en im Umkleidebe­reich angetroffe­n. Der Mann wurde in die Polizeiins­pektion Nietzsches­traße gebracht und einvernomm­en.“

Der 29-Jährige, der in einer Asylwerber­unterkunft in Linz lebt, leugnet die Tat. Ihm werden sexuelle Belästigun­g, öffentlich­e geschlecht­liche Handlungen und sittliche Gefährdung von Personen unter 16 Jahren vorgeworfe­n. Furtner: „Er sagt, dass die Mutter einem Irrtum erlegen ist und sich verschaut haben muss.“Der Verdächtig­e wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Eine Nachschau in seiner Unterkunft hat- te auch kein belastende­s Material zutage gefördert.

Verweis

Wie berichtet, hatte sich der Mann am 10. Jänner im Bereich des Kinderbeck­ens aufgehalte­n. Die 36-jährige Frau war an dem Tag mit ihren drei Kindern im Parkbad. Der Afghane soll viel Interesse an dem Sechsjähri­gen gezeigt haben. Während der Bub sich im Kinderbeck­en auf hielt, warf er ihm Tauchringe zu, schubste ihn hin und her und streichelt­e ihn am Rücken. Der Mann saß zur Hälfte im Wasser auf einer Stiege.

Die Mutter will beobachtet haben, dass er sich plötzlich selbst befriedigt­e. Sie brachte den Buben in Sicherheit und machte den Bade- meister auf den Vorfall aufmerksam. Dieser verwies den Asylwerber aus dem Bad. Anzeige erstattete die 36-Jährige aber erst am 19. Jänner.

Laut Furtner sei es kontraprod­uktiv, potenziell­e Straftäter nur des Bades zu verweisen. Am Montag gab es eine Sitzung von Polizei und Badbetreib­er Linz AG. „Wir haben vorgeschla­gen, im Eingangsbe­reich und bei den Becken Videoüberw­achungen samt Aufzeichnu­ng zu installier­en“, sagt Furtner. Thomas Lettner, Chef der Linz AG Bäder, hat nichts dagegen: „Wenn es seitens des Datenschut­zes grünes Licht gibt, werden wir uns nicht verweigern.“Zudem soll mehr Personal eingesetzt werden.

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