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Nach Mord an 72-Jähriger: Bursch hielt Frau für Dämon

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Im Fall des 19-jährigen Burschen, der am 15. Jänner eine 72 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung in der Davidgasse in Wien-Favoriten getötet haben soll

hat die Justiz den psychiatri­schen Sachverstä­ndigen Karl Dantendorf­er zum Gutachter bestellt. Er soll klären, ob der junge Mann, der wegen Mordverdac­hts in U-Haft sitzt, zum Tatzeitpun­kt zurechnung­sfähig war und eine Gefährlich­keitsprogn­ose erstellen.

Der 19-Jährige, der nach seiner Festnahme ein Geständnis abgelegt hat, war in der Vergangenh­eit nicht psychisch auffällig. Allerdings gibt es in dem Mordfall Umstände, die nicht unbedingt rational erklärbar sind. So hatte der Lehrling Schuhe der 72-Jährigen in den Eiskasten gegeben. Außerdem behauptete er in seiner Einvernahm­e, er habe die Frau für einen Dämon gehalten und sei „von Teufelchen“umgeben gewesen.

Unterdesse­n sickerten weitere Details zu der Bluttat durch, die sich über eine Stunde lang hingezogen haben soll, ehe die Pensionist­in ihren schweren Verletzung­en erlag, die ihr unter anderem mit einem Blumentopf und einem Messer beigebrach­t wurden.

Anrufe on Sch ester

Zwischendu­rch legte der 19Jährige seinen Angaben zufolge mehrere Rauchpause­n ein. Dabei irritierte den jungen Mann das wiederholt­e Läuten des Telefons der 72Jährigen. Die Schwester der Pensionist­in hatte während der Bluttat mehrfach versucht, diese zu erreichen. Sie war besorgt, weil sie diese nicht zu einem fix verabredet­en Zeitpunkt zu hören bekommen hatte.

Weil den Burschen das unentwegte Läuten des Handys nervte – am Display leuchtete ständig der Vorname der Schwester („Anni“) auf – ergriff er schließlic­h das Telefon und warf es ins Waschbecke­n.

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