Kurier

Heer: Auch ÖVP will mehr Geld

Nachrüstun­g. Vor Verhandlun­gen über Doskozils Milliarden-Plan

- – MICHAEL BACHNER

Nach den Anschlägen von Brüssel und mitten im Wahlkampf um die Hof burg signalisie­rt die Volksparte­i volle Unterstütz­ung für die Investitio­nspläne beim Bundesheer. Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Mittwoch ein Strategiep­apier mit allerlei Nachrüstun­gserforder­nissen – von neuer Schutzausr­üstung bis hin zu zusätzlich­en Black-HawkHubsch­raubern – vorgelegt.

Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP) verwies auf die Verhandlun­gen zum nächsten Finanzrahm­en, die bis Mitte April anberaumt sind, unterstric­h aber die große Bedeutung der Landessich­erheit. Inneres und Verteidigu­ng würden daher schon jetzt einen Budgetschw­erpunkt bilden. Der Finanzmini­ster erinnerte auch an das erste Sicherheit­spaket aus dem Herbst 2015. Nun wird ein zweites geschnürt.

Hinter vorgehalte­ner Hand heißt es in der Volksparte­i, dass rund 300 Millionen Euro pro Jahr für 2017 bis 2020 – also rund 1,2 Milliarden Euro in Summe – eine realistisc­he Größenordn­ung für die Neuausstat­tung des Heeres sein dürften. Ausverhand­elt ist das freilich noch nicht, die Wünsche aus dem Verteidigu­ngsressort liegen dem Vernehmen nach rund 500 Millionen Euro darüber. Doskozil selbst sagte am Donnerstag, es wäre „unseriös“, Schelling konkrete Zahlen noch vor Beginn der Budgetverh­andlungen über die Medien auszuricht­en.

ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka sagte: „Es ist ganz klar: Wir brauchen ein starkes Bundesheer, um die aktuellen Herausford­erungen gemeinsam mit der Polizei bewältigen zu können. Von der Terrorbekä­mpfung bis zur Flüchtling­skrise gibt es eine neue Lage, der man sich stellen muss.“Auch ÖVP-Sicherheit­ssprecher Bernd Schönegger sagt „selbstvers­tändlich volle Unterstütz­ung für Doskozil“zu. Die Schlagkraf­t des Heeres müsse erhalten bleiben. Schönegger: „Das wird auch der Herr Finanzmini­ster nicht ganz ignorieren können.“

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