Griss kann sich dank Spenden nun Plakate leisten
„Jetzt oder nie“. 1000 Flächen sind finanziert
In der Wahlkampfzentrale spielt es Peter Alexander („Ein Stern ging auf “) vom Plattenspieler, ein Stockwerk darunter halten acht Helfer Teile des Wahlplakats zu einem großen Ganzen in die Höhe: Mit einem Mini-Flashmob präsentierte das Team von Irmgard Griss am Donnerstag das erste – und nach derzeitiger Planung einzige – Plakat-Sujet für den Hofburg-Wahlkampf.
Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer setzen bei ihren Kampagnen auf das Schlagwort „Heimat“; Andreas Khol will mit „Erfahrung“punkten; und Rudolf Hundstorfer verspricht auf den ebenfalls am Donnerstag enthüllten Plakaten „Sicherheit“.
660.000 Euro Spenden
Ex-OGH-Präsidentin Griss setzt weiterhin auf ihr Alleinstellungsmerkmal als parteifreie Kandidatin: „Unabhängig. Für Österreich“heißt es auf ihren Plakaten, mit dem Zusatz „Jetzt oder nie“– das bezieht sich auf die, wie es in ihrem Team heißt, „historische Chance“für eine Bundespräsidentin, die weder von SPÖ noch ÖVP unterstützt wird.
1000-mal soll das Sujet, das Griss auf grauem Hintergrund zeigt, in ganz Österreich affichiert werden.
Mit den bisher eingelangten Spenden – Stand Donnerstagnachmittag: 660.000 Euro – könne man sich genau diese Zahl an Plakaten leisten, sagt Kampagnenleiter Milo Tesselaar. Griss beziffert die Fix- und Organisationskosten für ihren Wahlkampf mit einer halben Million Euro. Ein „wettbewerbsfähiges Budget“hätte sie nach eigenen Angaben ab einem Spendenvolumen von einer Million Euro erreicht.
Waldheim gewählt?
Kräftig ins Schwimmen geraten ist Griss in einem Interview, das in der aktuellen Ausgabe des Falter erschienen ist. Auf die Frage, wen sie bei der BundespräsidentenWahl 1986 gewählt habe, antwortet Griss: „Das weiß ich nicht mehr genau.“Auf Nachfrage sagt sie: „Möglicherweise Waldheim.“
Die Debatte im Wahlkampf um Waldheims Vergangenheit in der Wehrmacht „war damals sehr polarisierend, und sie hatte einen sehr starken parteipolitischen Beigeschmack. Das war schon auch schäbig.“