Du bist jung, sei wild – auch auf der Bühne
Partizipation. Die designierte Direktorin des Dschungel Wien im Gespräch mit dem KURIER
Den Weg, der sie selbst als Jugendliche zum Theater gebracht hat, möchte Corinne Eckenstein, die ab Herbst den Dschungel Wien leitet, Jugendlichen hier verstärkt eröffnen: Mitmachen können – unabhängig von sozialer und/oder ethnischer familiärer Herkunft.
Die 53-jährige, die in Basel (Schweiz) aufwuchs und ihr halbes Leben in Wien wohnt, hat in den bisherigen zwölf Jahren des Dschungel Wien viele ihrer fast zwei Dutzend Stücke in Zusammenspiel von Jugendlichen und Profis inszeniert – zuletzt die „Buben“-Trilogie (Boys don’t cry, The Boys are back in Town und Boys Awakening) sowie Blutsschwestern.
Mitmachen
Kinder und vor allem Jugendliche sollen eingeladen werden, ihre Gedanken, Sichtweisen, Wünsche, Sehnsüchte und Forderungen an sich, ihr Umfeld und nicht zuletzt die Gesellschaft einzubringen – aktiv und gleichberechtigt mit Profis bei der Erarbeitung von Stücken. Diese ungestüme Wildheit verwendet Eckenstein auch zur Beschreibung wichtiger Elemente des Dschungel Wien: „Er ist wild, rau, verspielt, abenteuerlich, unerwartet, explosiv, laut, zart, berüh- rend und immer wieder überraschend; alles was du willst und du daraus machst“.
Weiters möchte sie – deutlich stärker als zuletzt – das Theaterhaus geförderten Gruppen der freien Szene zur Verfügung stellen.
Räume
Ferner will Eckenstein verstärkt auf Kooperationen setzen – über den Kulturbereich hinaus – Jugendzentren usw., mit der Option, auch neue, ungewohnte Spielorte zu erschließen.
Räume spielen auch zentrale Themen der beiden Eröffnungsproduktionen der designierten Direktorin des Theaterhauses für junges Pu- blikum. Rund ums MuseumsQuartier wird eine Performance laufen: „Wir sind die Stadt, die Stadt sind wir!“Dafür werden DarstellerInnen, TänzerInnen, PerformerInnen zwischen 16 und 30 Jahren gesucht –
Die erste Produktion im Theaterhaus selbst nach der Performance heißt „running wild“. Thema: Der Übergang vom Kind zum Jugendlichen. Wie verändert sich dabei nicht zuletzt ein „Kinder“Zimmer?
Im Herbst wird u. a. mit dem Klangforum Mira Lobes Klassiker „Das Kleine Ich Bin Ich“erarbeitet.