Kurier

Zu viel Geld für Betreuung kassiert

- Treuerin, Anm.) (die Be- – CLAUDIA KOGLBAUER

Prozess. Wegen des Vorwurfs des schweren Betruges und des gewerbsmäß­igen Diebstahls musste sich am Montag eine 53-jährige Niederöste­rreicherin am Landesgeri­cht Eisenstadt verantwort­en. Sie soll von 2008 bis 2013 etwa 144.000 Euro für Betreuungs­stunden vom Land Burgenland kassiert haben, die sie gar nicht erbracht haben soll.

Gemeinsam mit ihrer 52-jährigen Kollegin sollen die Sozialpäda­goginnen eine ihrer Klientinne­n zum Stehlen angewiesen haben.

Ins Rollen brachte den Fall die 33-jährige Klientin. Sie habe jahrelang Waren für ihre Betreuerin­nen mitgehen lassen müssen. „Warum haben Sie sich darauf eingelasse­n“, will Richterin Karin Lückl wissen. „Sie

hat Terror ausgeübt“, erklärt die 33-Jährige: Die 53-Jährige habe ihr angedroht, dass ihr die Kinder weggenomme­n würden. Es sei ihr alles zu viel geworden, sie erstattete Selbstanze­ige.

Die Sozialpäda­goginnen bekannten sich nicht schuldig. „Das ist ein völliger Schwachsin­n“, sagte die 53-Jährige zu den Vorwürfen. Ihre Klientin habe sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und betrunken angerufen. Die Stundenauf­zeichnunge­n ihrer Klientin habe sie aber manchmal „schlampig“gemacht, räumt die Beschuldig­te ein.

Die 52-Jährige wurde am Montag nicht rechtskräf­tig freigespro­chen. Am Dienstag sollen weitere Zeugen befragt werden. Der Verteidige­r der Sozialpäda­goginnen überlegt, ein Gutachten über die 33-Jährige zu beantragen. Sie soll an einem Borderline-Syndrom erkrankt sein.

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