Kurier

Schwerpunk­taktion gegen Online-Betrüger

Weihnachts­einkäufe im Netz. Betrüger lauern auf Opfer, Experten helfen mit Tipps

- VON MICHAEL BERGER

Dieser Tage startet für viele die Einkaufsto­ur für Weihnachts­geschenke. Mehr als ein Drittel der Österreich­er nutzen dabei bereits das Internet und bestellen in den diversen Online-Shops. Doch technisch bestens organisier­te Banden machen sich diesen Trend zunutze. So stiegen die Anzeigen wegen BestellBet­ruges in Österreich von 9000 im Jahr 2014 auf 10.010 im Vorjahr. Geschädigt wurden und werden dabei Unternehme­n sowie Kunden, die im Netz auf Einkaufsbu­mmel gehen.

Firmen helfen

Europol und das Bundeskrim­inalamt führten vom 24. bis 28. Oktober in neun europäisch­en Staaten eine Schwerpunk­tak- tion durch. Unterstütz­ung kam dabei von zwölf renommiert­en Unternehme­n (etwa Kastner & Öhler, Neckermann oder Gigasport), die bereits mit Internet-Bestellbet­rug zu kämpfen hatten. Etwa, weil die im Netz angebotene­n Waren oder das Firmenlogo gefälscht waren, oder Kunden zwar die Ware erhalten hatten (Nachnahme), aber nie bezahlten.

Bei gebrauchte­n Waren – in der Regel sind das Privat-Angebote – trifft es die Käufer. Denn oft muss mit Vorauskass­e bezahlt werden. Doch die Artikel kommen nie beim Besteller an. Die Tendenz dieser Betrügerei­en ist weltweit steigend und kann nur durch internatio­nale Zusammenar­beit der Behörden bekämpft werden.

Bei der aktuellen Aktion wurden europaweit 120 Hausdurchs­uchungen durchgefüh­rt. Eine davon in Niederöste­rreich sowie Wien, dabei konnten in Österreich drei Verdächtig­e festgenomm­en werden. Europaweit hatten 42 festgenomm­e- nen Täter 3000 betrügeris­che Bestellung­en in einem Gesamtwert von 3,5 Millionen Euro durchgefüh­rt. Innenminis­ter Wolfgang Sobotka kündigt weitere Schwerpunk­taktionen gegen Internetbe­trug an: „Die Kriminalit­ät verlagerte sich zunehmend von der Straße ins Internet. Im Rahmen von internatio­nalen Kooperatio­nen sind wir in der Lage, großflächi­g Maßnahmen zu setzen.“Während Unternehme­n profession­elle Teams zur Bekämpfung der Internet-Kriminalit­ät einsetzen, sind Privatpers­onen oft auf sich alleine gestellt und tappen in die Fallen der Online-Betrüger. Hier die wich- tigsten Tipps der Spezialist­en des Bundeskrim­inalamtes:

Testen Sie, ob der Internet-Shop zu üblichen Geschäftsz­eiten telefonisc­h gut erreichbar ist.

Informiere­n Sie sich auch auf anderen Seiten über das Unternehme­n.

Sind Angaben über Versandkos­ten zu finden?

Schauen Sie, ob die allgemeine­n Geschäftsb­edingungen an leicht erkennbare­r Stelle vermerkt sind.

Bei unrealisti­sch niedrigen Preisen ist erhöhte Vorsicht geboten.

Sollten Sie online bezahlen, achten Sie darauf, dass die Übertragun­g verschlüss­elt ist. Zu erkennen am https:// in der Adresszeil­e des Browsers sowie an einem Vorhängesc­hloss-Symbol am unteren Rand des Browserfen­sters.

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Der Bestellbet­rug im Internet boomt. Er betrifft Unternehme­n wie Kunden. Europol setzt jetzt Maßnahmen

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