Schwerpunktaktion gegen Online-Betrüger
Weihnachtseinkäufe im Netz. Betrüger lauern auf Opfer, Experten helfen mit Tipps
Dieser Tage startet für viele die Einkaufstour für Weihnachtsgeschenke. Mehr als ein Drittel der Österreicher nutzen dabei bereits das Internet und bestellen in den diversen Online-Shops. Doch technisch bestens organisierte Banden machen sich diesen Trend zunutze. So stiegen die Anzeigen wegen BestellBetruges in Österreich von 9000 im Jahr 2014 auf 10.010 im Vorjahr. Geschädigt wurden und werden dabei Unternehmen sowie Kunden, die im Netz auf Einkaufsbummel gehen.
Firmen helfen
Europol und das Bundeskriminalamt führten vom 24. bis 28. Oktober in neun europäischen Staaten eine Schwerpunktak- tion durch. Unterstützung kam dabei von zwölf renommierten Unternehmen (etwa Kastner & Öhler, Neckermann oder Gigasport), die bereits mit Internet-Bestellbetrug zu kämpfen hatten. Etwa, weil die im Netz angebotenen Waren oder das Firmenlogo gefälscht waren, oder Kunden zwar die Ware erhalten hatten (Nachnahme), aber nie bezahlten.
Bei gebrauchten Waren – in der Regel sind das Privat-Angebote – trifft es die Käufer. Denn oft muss mit Vorauskasse bezahlt werden. Doch die Artikel kommen nie beim Besteller an. Die Tendenz dieser Betrügereien ist weltweit steigend und kann nur durch internationale Zusammenarbeit der Behörden bekämpft werden.
Bei der aktuellen Aktion wurden europaweit 120 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Eine davon in Niederösterreich sowie Wien, dabei konnten in Österreich drei Verdächtige festgenommen werden. Europaweit hatten 42 festgenomme- nen Täter 3000 betrügerische Bestellungen in einem Gesamtwert von 3,5 Millionen Euro durchgeführt. Innenminister Wolfgang Sobotka kündigt weitere Schwerpunktaktionen gegen Internetbetrug an: „Die Kriminalität verlagerte sich zunehmend von der Straße ins Internet. Im Rahmen von internationalen Kooperationen sind wir in der Lage, großflächig Maßnahmen zu setzen.“Während Unternehmen professionelle Teams zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität einsetzen, sind Privatpersonen oft auf sich alleine gestellt und tappen in die Fallen der Online-Betrüger. Hier die wich- tigsten Tipps der Spezialisten des Bundeskriminalamtes:
Testen Sie, ob der Internet-Shop zu üblichen Geschäftszeiten telefonisch gut erreichbar ist.
Informieren Sie sich auch auf anderen Seiten über das Unternehmen.
Sind Angaben über Versandkosten zu finden?
Schauen Sie, ob die allgemeinen Geschäftsbedingungen an leicht erkennbarer Stelle vermerkt sind.
Bei unrealistisch niedrigen Preisen ist erhöhte Vorsicht geboten.
Sollten Sie online bezahlen, achten Sie darauf, dass die Übertragung verschlüsselt ist. Zu erkennen am https:// in der Adresszeile des Browsers sowie an einem Vorhängeschloss-Symbol am unteren Rand des Browserfensters.