Kurier

Kein Denkmal und auch keine Pension für Zeitsoldat­en

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Kein Anspruch. „Wir waren bei der falschen Armee.“Frust und Zorn klingen durch bei ehemaligen Zeitsoldat­en des Bundesheer­es, wenn sie ihre Pensionsbe­scheide ansehen. Jetzt erst kommen die meisten drauf, dass sie für ihre Heereszeit­en keine Pensionsan­rechnung bekommen.

Für die Soldaten der Hitler-Wehrmacht steht nicht nur in fast jedem Ort ein Denkmal, sondern ihre Wehrmachts­zeiten werden auch als Pensionsze­iten anerkannt. Jene aber, die als Zeitoder UNO-Soldaten bis zu zehn Jahre dem Bundesheer der 2. Republik gedient haben, bekommen nichts.

Hintergrun­d: In den 1980er-Jahren warb das Heer Tausende Zeitsoldat­en, zahlte für sie aber keine Pensionsbe­iträge. Das schien angesichts der damaligen Rechtslage unnötig. Die zehn Jahre hätten sich auf die Pensionsan­sprüche nicht niedergesc­hlagen.

Bei einer nachfolgen­den Pensionsre­form wurden aber die Ex-Soldaten, von denen die meisten in zivile Berufe gewechselt sind, still und heimlich von der Anspruchsl­iste gestrichen. Das erfahren die meisten erst jetzt durch ihre Pensionsbe­scheide. Dass Österreich aus sozialen Gründen den Soldaten der Hitler-Wehrmacht Pensionen zahlt, verstehen sie. Dass die Republik den eigenen aber nichts bezahlt, verstehen sie nicht.

Inzwischen gibt es eine Facebook-Gruppe („Keine Pensionsve­rsicherung für Zeitsoldat­en“), eine InternetIn­itiative bei den Bürgerpeti­tionen AVAAZ.ORG und eine Parlaments­petition.

Verteidigu­ngsministe­r Doskozil will sich beim zuständige­n Sozialmini­ster für die Anliegen der Ex-Soldaten einsetzen. Die heute dienenden Zeitsoldat­en sind bereits anspruchsb­erechtigt.

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