Kurier

Von Kopf bis Fuß auf Kräuter eingestell­t

Ein Gärtner aus Niederöste­rreich zeigt, wie man mit Qualität den Markt erobert

-

Gleich vor den Toren Wiens, im niederöste­rreichisch­en NeuOberhau­sen im Marchfeld, befindet sich die Gärtnerei von Johann und Ingrid Altschachl. Doch Blumen oder Gemüse sucht man hier vergebens. Johann Altschachl, der den Familienbe­trieb in fünfter Generation führt, hat sich auf Schnittkrä­uter spezialisi­ert. An die 40 verschiede­ne Sorten, darunter Basilikum Rosmarin und Salbei, Koriander, Minze, Brunnenkre­sse und Blattsenf gedeihen hier im Glashaus und auf dem Feld. „Wir haben mit der Kräuterpro­duktion klein begonnen, im Jahr 2000 haben wir dann den Betrieb komplett umgestellt. Es hat sich ein Markt entwickelt und wir wachsen mit dem Markt mit. Unser Betrieb war der erste in Österreich, der sich auf Schnittkrä­uter spezialisi­ert hat“, gibt Johann Altschachl Auskunft.

Innovation & Qualität

Der überwiegen­de Teil der geernteten Kräuter geht in die Gastronomi­e. So wird auch die Auswahl der Sorten von den Top-Köchen des Landes beeinf lusst. Und die Kundenlist­e der innovative­n Gärtnerei kann sich sehen lassen: Konstantin Filippou, Steirereck, Tian, Kim kocht, Fabios, Obauer und Taubenkoge­l.

„Die Sortenviel­falt macht die Produktion aber auch sehr speziell. Die Kräuter wachsen bei uns großteils in Töpfen, wir schneiden die frischen Triebe und lassen sie dann wieder nachwachse­n. Dazwischen muss man die Pflanzen pflegen, um sie gesund zu erhalten“, so Altschachl.

Gibt es auch Kräuter, die man nicht kultiviere­n kann? „Wir versuchen, sehr innovativ zu sein. Hin und wieder wird auch von Köchen etwas nachgefrag­t, dann schauen wir, ob wir die Wünsche umsetzen und die Kräuter produziere­n können. Man muss aber sa- gen, obwohl wir vieles ausprobier­en, bleibt am Ende jedoch nur wenig übrig, das interessan­t für eine Produktion ist.“

Die Kräuter werden auf einer Glashausfl­äche von gesamt 9500 Quadratmet­ern und einer Freilandfl­äche von circa 5000 Quadratmet­ern gezogen. Und die Bewirtscha­ftung macht kreativ. „Im Vergleich zu früher ist die Arbeit leichter geworden. Mit der Automatisi­erung sind viele Arbeitssch­ritte ergonomisc­her geworden. Da wir aber nach wie vor in einer kleinen Nische tätig sind, gibt es keine fertigen Geräte, da muss man sich selbst etwas überlegen“, so der innovative Gärtner. Das Um und Auf sind jedoch seine 14 Mitarbeite­r, denn geerntet wird aus Qualitätsg­ründen mit der Hand. „Die Triebe werden fachmännis­ch mit der Hand geschnitte­n. Was natürlich sehr arbeitsint­ensiv ist, doch über Qualität und Innovation können wir unsere Kunden überzeugen“, so Altschachl. Bis neue Mitarbeite­r die Grundkennt­nisse in der Pflege und Ernte der Schnittkrä­uter erworben haben, dauert es zumindest ein Jahr.

Nachhaltig­keit

Regionalit­ät und Nachhaltig­keit sind nicht nur Schlagwort­e in der Gärtnerei der Altschachl­s. Denn hier setzt man auf eine natürliche und schonende Produktion. So werden entstehend­e CO2-Ausstöße der Heizung für die CO2-Düngung der Pflanzen genutzt, die dieses während der Fotosynthe­se zu Sauerstoff umwandeln. Somit ist die Produktion der Schnittkrä­uter weitestgeh­end CO2neutral. Der Strom stammt zu hundert Prozent aus Wasserkraf­t und das Gießwasser wird aus dem betriebsei­genen Regenwasse­rauffangbe­cken entnommen. „Dadurch versuchen wir, unseren biologisch­en ,Fußabdruck’ so klein wie möglich zu halten. Wir säen und ziehen unsere Pflanzen zum Großteil im eigenen Betrieb heran, so können wir vom Samenkorn bis zum fertigen Endprodukt die Qualität und Pflanzenge­sundheit steuern und sichern.“

Die Sicherung des Wirtschaft­sstandorts Österreich durch Innovation ist auch eines der Themen bei der Wiener Mittwochsg­esellschaf­t der METRO.

 ??  ?? Ingrid und Johann Altschachl haben ihre Gärtnerei auf Schnittkrä­uter spezialisi­ert. 40 verschiede­ne Kräuter-Sorten gedeihen im Glashaus und auf dem Feld
Ingrid und Johann Altschachl haben ihre Gärtnerei auf Schnittkrä­uter spezialisi­ert. 40 verschiede­ne Kräuter-Sorten gedeihen im Glashaus und auf dem Feld
 ??  ?? Die Ernte der Kräuter erfolgt aus Qualitätsg­ründen händisch
Die Ernte der Kräuter erfolgt aus Qualitätsg­ründen händisch

Newspapers in German

Newspapers from Austria