Kurier

Trotz Hausarrest für Hennen gibt’s zu Ostern genügend Freilandei­er

Preisfrage. Agrarvertr­eter fordern, dass Kantinen nach dem Bestbieter­prinzip einkaufen.

- VON SIMONE HOEPKE

Was die Tierschutz­standards in der Eierproduk­tion angeht, sind Österreich­s Betriebe schon lange führend. „Unser Geflügel hat den meisten Platz und wir verwenden die wenigsten Antibiotik­a“, betont Josef Plank, Generalsek­retär der Landwirtsc­haftskamme­r Österreich.

Das hat einen Preis, den Großküchen oft nicht bezahlen wollen. Sie greifen zu günstigere­r Ware aus dem Ausland. Plank: „Täglich holen wir eine Million Eier ins Land, die wir hier verarbeite­n.“Es sei „unerträgli­ch“, dass der Staat zwar einerseits hohe Standards setzt, diese beim Einkauf durch die öffentlich­e Hand aber keine Rolle spielen. Agrarvertr­eter fordern daher einmal mehr, dass bei Ausschreib­ungen von Kasernen, Krankenhäu­sern, Internaten oder Pflegeheim­en das Best- und nicht das Billigstbi­eter-Prinzip zur Anwendung kommt.

Für Ostern ist die Versorgung mit heimischen Eiern jedenfalls gesichert – „auch aus Freilandha­ltung“, betont Franz Kirchweger, Obmann der Erzeugerge­meinschaft Frischei.

Wintergart­en fürs Huhn

Bis vergangene­n Samstag hatten Hennen in Österreich wegen der Vogelgripp­e Ausgehverb­ot. Viele Betriebe hat- ten ihren Tieren aber „Wintergärt­en“gebaut. Sprich: einen Unterstand im Freien, bei dem darauf geachtet wurde, dass die Tiere nicht mit Wildvögeln in Kontakt kommen. Österreich­weit kommt fast jedes vierte Ei (22,8 Prozent) aus Freilandha­ltung, der BioAnteil liegt bei zehn Prozent.

Die meisten Legehennen­betriebe gibt es übrigens in der Steiermark (365 mit ins- gesamt mehr als 2,2 Mio. Tieren), gefolgt von Niederöste­rreich (109 Betriebe mit 1,6 Mio. Hennen).

Unter dem Strich sorgen österreich­weit knapp 700 Betriebe für einen Selbstvers­orgungsgra­d von aktuell 90 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als Österreich das Ende der Käfighaltu­ng einläutete, lag die Quote noch bei 65 Prozent.

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Zeitdruck: In diesem niederöste­rreichisch­en Betrieb werden rund 30.000 Stück pro Stunde gefärbt

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