ÖVP liegt im Clinch mit Wiener Wohnen
Gegendarstellung. 20.000 Gemeindewohnungen stehen leer – das sagt Gernot Blümel, Parteiobmann der Wiener ÖVP. Und wurde dafür von Wiener Wohnen mit einer Gegendarstellung aufgefordert. „Kritik ist das eine“, sagt Renate Billeth, Sprecherin von Wiener Wohnen. „Aber wenn jemand eine falsche Behauptung aufstellt, die mit keinerlei Datenmaterial untermauert ist, muss es einem Unternehmen erlaubt sein, eine Maßnahme zu treffen.“
Laut Blümel beruht die Zahl von 20.000 (das sind 10 Prozent der Wiener Gemeindewohnungen) auf Schätzungen. Er geht davon aus, dass nicht alle dieser Wohnungen unvermietet seien, sondern zum Teil unbewohnt sein könnten, was zu einer Verknappung am Wohnungsmarkt führe. In einer ersten Reaktion auf Blümels Aussage erklärte Wiener Wohnen, dass „grundsätzlich alle von Wiener Wohnen verwalteten Wohnungen aufrecht vermietet“seien. Doch Blümel verweist auf eine Anfragebeantwortung des zuständigen Stadtrates Michael Ludwig (SPÖ), wonach etwa 6000 Gemeindewohnungen leer stehen. „Es weiß also niemand in der Stadt, wie viele Wohnungen es tatsächlich sind“, sagt Blümel.
Blümel hat die Gegendarstellung jedenfalls nicht fristgerecht erledigt. Wiener Wohnen müsste darstellen, wie viele Wohnungen tatsächlich leerstehen, sagt der Wiener VPChef. Dessen Anwalt gab sich in einem Schreiben an Wiener Wohnen verwundert, dass man eine „Gegendarstellung zu einer pointiert politisch wertenden Aussage begehrt“. Wiener Wohnen prüft jetzt „rechtliche Schritte“gegen Blümel.