Nahversorger hält Dorf lebendig
Krimml. Gemeinde, Tourismus, Bank und Bergbahn betreiben Supermarkt-Filiale trotz Verlusten Tödlicher Messerstich: Verdächtiger identifiziert
Seit die Finanzmarktaufsicht 2013 Einwände hatte, ist die Gemeinde als Hauptgesellschafter
eingesprungen. Die Bank hält seither wie der Tourismusverband (TVB) 24 Prozent. Die Bergbahn Hochkrimml ist mit drei Prozent an der Gesellschaft beteiligt.
Im Ort ist die Erleichterung spürbar, dass das Geschäft fortbesteht. „ Wenn der Nahversorger weg ist, wird es mit der Bank und der Trafik dasselbe sein“, sagt Bergbahn-Mitarbeiter Wolfgang Taxer. Wirtin Gundi Geisler schätzt die persönliche Betreuung. „Ich kauf’ nur da ein. Wenn man irgendetwas Spezielles braucht, dann bestellen sie es auch, zum Beispiel Nähseide“, sagt sie. Dankbar seien vor allem die älteren Menschen, erzählt Maria Tomaic, die in der Spar-Filiale mit sechs weiteren Mitarbeiterinnen arbeitet. „Für die junge Generation ist das Sortiment schon zu wenig, die fahren lieber woandershin zum Shoppen“, sagt Tomaic.
Seit Jahren rote Zahlen
Obwohl das Geschäft bei den Krimmlern hoch im Kurs steht, schreibt der Laden seit dem Bestehen jedes Jahr Verluste – zuletzt rund 20.000 Euro. Die Betreiber suchen daher nach Lösungen, um in die Profitzone zu gelangen. „Wir haben flexible, saisonal angepasste Arbeitszeiten. So versuchen wir das zu optimieren, dass wir einmal schwarze Zahlen machen“, sagt Martin Bachmaier, Obmann des Tourismusverbandes.
Trotz beständig roter Zahlen herrscht in der Gemeindepolitik Einigkeit: Der Nahversorger muss um jeden Preis im Ort bleiben, wie auch Vizebürgermeister Hans Leutgeb von der SPÖ bekräftigt. „Wenn ein Dorf keinen Nahversorger mehr hat, stirbt es nach einer gewissen Zeit“, argumentiert Bürgermeister Czerny. „Wir betreiben auch ein Schwimmbad, wo keiner nachfragt, wie viel das kostet.“ Der KURIER sucht österreichweit die engagiertesten Orte, die durch innovativen Ide- en die Bürger überzeugen. Die Redaktion hat zum Start Kommunen nominiert. Jetzt sind die Gemeinden in Österreich gefragt: Sie können in der kommenden Woche ihren Heimatort für die KURIER-Aktion unter lust@kurier.at nominieren. Schicken Sie uns eine Kurzbeschreibung Ihrer Projekte. Am Sonntag, 2. April, präsentiert der KURIER alle Kandidaten. Dann können die KURIER-Leser ihre favorisierten Kommunen zwei Wochen lang bewerten.
Der KURIER stellt in dieser Zeit laufend die Initiativen vor.
Die Polizei hat die Identität eines Mannes ermittelt, der Sonntagfrüh in Wien-Ottakring einen 21-jährigen Iraker durch Messerstiche tödlich verletzt haben soll. Bei einer Hausdurchsuchung an der Meldeadresse des Verdächtigen in RudolfsheimFünf haus wurde der 33 Jahre alte Syrer jedoch nicht angetroffen – die Fahndung läuft.
Mehrere weitere an dem Rauf handel Beteiligte sind ausgeforscht und auch einvernommen worden. „Sie wurden angezeigt“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Nach anderen Involvierten werde derzeit noch gefahndet.
Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung vor einem Lokal am Lerchenfelder Gürtel war am Sonntag ein junger Mann durch Messerstiche tödlich verletzt worden. Der 21-jährige Iraker starb trotz einer Notoperation im Krankenhaus.