Kurier

Deutsch bleibt bei jedem dritten Schüler eine Fremdsprac­he

14-Jährige im Test. Die Besten sind in OÖ, NÖ und Salzburg, die Schwächste­n in Wien. Schulminis­terin verspricht mehr Hilfe.

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Als „akute Handlungsa­ufforderun­g“sieht SPÖ-Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id die Ergebnisse der Bildungsst­andards. Getestet wurden 2016 alle Schüler der achten Schulstufe (14-Jährige), am Dienstag wurden die Ergebnisse der Deutschkom­petenzen in Lesen, Schreiben, Sprachbewu­sstsein und Zuhören überprüft: – 45 Prozent der Schüler erreichen oder übertreffe­n sowohl in Lesen als auch in Schreiben die vorgegeben­en Bildungsst­andards in allen Gebieten. – 19 Prozent erreichen oder übertreffe­n in drei der vier Testbereic­hen die Standards. – Mehr als ein Drittel erreichen die Standards nur zur Hälfte, nicht ausreichen­d oder – neun Prozent – in allen vier Gebieten nicht.

Die besten Ergebnisse gab es im Schnitt in den Bundesländ­ern Oberösterr­eich, Niederöste­rreich und Salzburg. Am schwächste­n schnitten die Wiener Schulen ab, die mit 44 Prozent den größten Migrantena­nteil aufweisen.

Sonja Hammerschm­id will sofort reagieren: Besonders schlechte Schulen sollen ab Herbst unterstütz­t werden. Geplant ist eine massive Förderung über mehrere Jah- re mit dem Ziel, die Anzahl der „Risikoschü­ler“deutlich zu verringern. Wie die Auswertung zeigt, sind bundesweit 18 Prozent der Kinder in Schulen mit „hoher“oder „sehr hoher sozialer Benach- teiligung“. Herangezog­en werden dafür Einkommen und Bildungsst­and der Eltern, und ob Deutsch daheim Umgangsspr­ache ist.

In Wien sind allerdings 51 Prozent aller 14-Jährigen in Schulen mit „hoher“oder „sehr hoher sozialer Benachteil­igung“. Nur 27 Prozent sind in Schulen mit „geringer“Benachteil­igung – im Bundesverg­leich sind das 62 Prozent.

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