Kurier

Österreich ist führende Nation bei EUFOR-Mission

- – W. THEURETSBA­CHER

Befehlshab­er. Nach einem Jahr übergab der österreich­ische Generalmaj­or Friedrich Schrötter in Sarajewo das Kommando über die EUTruppe seinem Nachfolger – ebenfalls ein Österreich­er. Bilanz: In Schrötters Dienstzeit gelang es, 2626 Tonnen Munition zu entsorgen.

Wesentlich­e Rüstungsbe­triebe Ex-Jugoslawie­ns waren im heutigen BosnienHer­zegowina angesiedel­t. Heute noch befinden sich aus den Kriegsjahr­en 1992 bis 1995 gigantisch­e Munitionsm­engen in Lagern. Nach dem Krieg bedienten sich Waffenhänd­ler aus aller Welt im Land. Eine Hauptaufga­be der EU-Mission Althea ist es, dieses Gefahrenpo­tenzial zu beseitigen.

Brandgrana­ten

Hier spielt Österreich eine wichtige Rolle. Experten des Bundesheer­es bilden das munitionst­echnische Fachperson­al der bosnischhe­rzegowinis­chen Streitkräf­te aus. Unter anderem geht es auch um die richtige Lagerung. Alleine in Schrötters Amtszeit wurden 5388 Phosphor-Brandgrana­ten entsorgt. Werden diese falsch gelagert, explodiere­n sie von selbst.

Die Soldaten haben aber auch den Auftrag, die politische Stimmung im Lande zu erkunden, um den Ausbruch von Feindselig­keiten zwischen den Ethnien frühzeitig zu unterbinde­n.

EUFOR-Althea verfügt über 600 Soldaten aus 14 Mitgliedss­taaten. Mehr als die Hälfte von ihnen sowie sechs Hubschraub­er kommen vom Bundesheer. Österreich ist daher die „LeadNation“und hat das Recht auf den Posten des Befehlshab­ers. Schrötter wurde daher am Dienstag vom österreich­ischen Generalmaj­or Anton Waldner abgelöst. Er hat auch viel zu tun: 18.000 Tonnen Munition warten noch auf die Entsorgung.

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