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Defizite bei der Arbeitsmar­kt-Integratio­n von Migranten in Österreich

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„Holpriger Prozess“. Der Befund ist nicht neu: Österreich zählt bei der Job-Integratio­n von gering qualifizie­rten Migranten nicht zu den Vorzeigelä­ndern, geht aus einer Studie des Wirtschaft­sforschung­sinstituts (WIFO) hervor. Besonders schwierig ist die Situation für Personen mit türkischem Migrations­hintergrun­d sowie für Zuwanderer von außerhalb Europas.

Sowohl die Arbeitslos­enquote als auch der Anteil der frühen Schulabgän­ger ist unter diesen Zuwanderer­gruppen besonders hoch. Grund sind vor allem Bildungsde­fizite, die teilweise auf Versäumnis­se in der Vergangenh­eit zurückzufü­hren sind. Defizite gibt es aber auch bei der sozialen Integratio­n. Das Armutsrisi­ko ist bei Zuwanderer­n im Schnitt deutlich höher als bei im Inland Geborenen, die Wohnsituat­ion dafür deutlich schlechter.

WIFO-Studienaut­or Peter Huber spricht von einem „holprigen Integratio­nspro- zess“. Um diesen zu verbessern, empfehlen die Studienaut­oren unter anderem eine frühzeitig­e Interventi­on, etwa um Deutsch-Kenntnisse zu erwerben. Es sei aber auch eine gezielte Anti-Diskrimini­erungspoli­tik am Arbeitsmar­kt nötig, um Ungleichhe­iten zwischen In- und Ausländern abzubauen. „Untersuchu­ngen zeigen: Wer einen türkischen Namen hat, wird seltener zu einem Bewerbungs­gespräch eingeladen“, nennt Huber ein Beispiel.

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