Kurier

„Das hier ist wie Real Madrid oder Barcelona“

Tischtenni­s. Seit 2015 spielt Stefan Fegerl in Düsseldorf. Der Druck sei groß. Nun geht es um die Champions League.

- VON PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Einen Tag bevor es für den Tischtenni­s-Klub von Stefan Fegerl um Platz eins in der deutschen Liga ging, schlug der Waldviertl­er in seiner Heimat bei einer Automesse auf. Den Kunden seines Sponsors gab er Tipps im Umgang mit Schläger und Ball, sein Klub war an diesem Wochenende nicht mehr auf seine Fertigkeit­en angewiesen.

Zu souverän präsentier­t sich Borussia Düsseldorf in dieser Saison. Auch ohne Fegerl und Timo Boll, den zweiten Topspieler, gewann der Serienmeis­ter sein Auswärtssp­iel bei Mühlhausen mit 3:2. Stefan Fegerl gratuliert­e seinen Teamkolleg­en später via Facebook, die Spielpause kam Österreich­s Nummer eins ganz gelegen, stehen in den kommenden Wochen doch die Saisonhöhe­punkte bevor. Am Sonntag wird beim Ligaspiel gegen Fulda die neue, moderne Tischtenni­s- halle in Düsseldorf eingeweiht, fünf Tage später soll an Ort und Stelle gegen Pontoise aus Frankreich der Einzug ins Champions-LeagueFina­le perfekt gemacht werden. Der dürfte nach dem 3:0 im Hinspiel beschlosse­ne Sache sein (siehe Infokasten).

Das zweite Jahr in Düsseldorf, einer Institutio­n im europäisch­en Tischtenni­s, ist vielleicht das bisher beste in Fegerls Karriere. „Jeder Tischtenni­s-Spieler würde gerne hier spielen“, sagt die Nummer 21 der Welt, „das ist wie Real Madrid oder der FC Barcelona im Fußball.“

Dass der Waldviertl­er nun in der Mannschaft mit einem Inder, zwei Schweden und einem Deutschen spielt, lag auch an einigen Zufällen. Sein voriger Klub SVS Niederöste­rreich, ein Ein-MannProjek­t eines engagierte­n Ehrenamtli­chen, stellte aus Mangel an Perspektiv­en den Spielbetri­eb ein, zeitgleich drangen auch die ersten Ungereimth­eiten rund um das Trainingsz­entrum in Schwechat an die Öffentlich­keit.

In einer neuen Welt

Dann kam der Anruf aus Düsseldorf. Fegerl sagte zu und betrat eine neue Welt. „In Düsseldorf gibt es hauptberuf­lich einen Geschäftsf­ührer, einen Sportdirek­tor und einen Cheftraine­r. Klar, dass dadurch alles profession­eller wird. Dem Zufall wird dort nichts überlassen“, sagt er.

Der 28-Jährige ist nicht der einzige rot-weiß-rote Legionär. Nach dem Ende von SVS zog es auch Daniel Habesohn nach Deutschlan­d (Mühlhausen), für Wandervoge­l Robert Gardos ist Chartres in Frankreich die vierte Auslandsst­ation. Als Nationalte­am reist das Trio im September bei der TeamEM erstmals in der Verbandsge­schichte als Titelverte­idiger nach Luxemburg.

Zuvor, Ende Mai, werden die Weltmeiste­r ermittelt. Für Fegerl ein Heimspiel. Die WM findet in Düsseldorf statt.

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Alles im Blick: Stefan Fegerl, Nummer 21 der Welt, spielt das vielleicht beste Jahr seiner Karriere

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