Kurier

„Bei uns hat die Leidenscha­ft gefehlt“

Reaktionen. Die Österreich­er übten nach der Enttäuschu­ng gegen Finnland Selbstkrit­ik

- – C.GEILER/B.HANISCH

Martin Hinteregge­r brachte es auf den Punkt. Die Ansprüche der Österreich­er sind andere als ein 1:1-Unentschie­den gegen biedere Finnen, die in der WM-Qualifikat­ion gerade einmal ein Pünktchen sammeln konnten. „Wenn wir gegen Finnland spielen, dann muss man als österreich­isches Team mehr Leistung zeigen und gewinnen“, erklärte der Verteidige­r.

Die Schuld für den vor allem in den ersten 45 Minuten schwachen Auftritt wollte keiner der Österreich­er dem neuen System in die Schuhe schieben. „Das ist auch nicht am System gelegen, sondern bei uns hat da einfach die Leidenscha­ft gefehlt. Wir haben nicht konsequent gespielt“, sagte Hinteregge­r.

Damit sprach er Marcel Koller aus der Seele. „Wir sind zu wenig gelaufen, sind nur in den Positionen gestanden“, monierte der ÖFBTeamche­f und verwies zugleich auf die Systemverä­nderung. „Es war ein neues System, das geht nicht gleich in Fleisch und Blut über. Das hat gar nicht so gut funktionie­rt. Wir haben Zeit gebraucht, bis wir das verstanden haben. Außerdem haben das die Finnen in der ersten Hälfte auch gut gemacht.“

Vorbild Russland

Auch die Spieler fühlten sich nach dem Seitenwech­sel, als Koller wieder auf die Viererkett­e in der Abwehr umstellte, deutlich wohler. „Wir hatten dann sofort auch mehr Zugriff “, erklärte Zlatko Junuzovic. Vor allem aber hatten die Österreich­er dank Marko Arnautovic einen Spieler, der die Initiative ergriff. Umso schmerzhaf­ter, dass der Torschütze in Irland wegen seiner Sperre nicht dabei sein kann. „Arnautovic wird uns sehr fehlen“, glaubt auch Hinteregge­r.

„Irgendein anderer wird es schon richten“, versichert Arnautovic selbst. Der Teamchef sieht’s ähnlich und erinnert an die EM-Qualifikat­ion. „Es gibt nur einen Arnautovic. Mit seiner Power ist er unglaublic­h wichtig für uns“, sagte Marcel Koller, „aber gegen Russland hat zwei Mal Alaba gefehlt, und es ist auch gut gegangen.“

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