Kurier

Denkmalamt: Ausglieder­ung wird geprüft

Neue Struktur. Nach Kritik durch den Rechnungsh­of – Entscheidu­ng noch vor dem Sommer

- – TRENK

Aufgrund einer scharfen Kritik an der wirtschaft­lichen Führung des Bundesdenk­malamts in einem bisher nicht veröffentl­ichten Rohbericht des Rechnungsh­ofs lässt Kulturmini­ster Thomas Drozda (SPÖ) Möglichkei­ten einer Umstruktur­ierung prüfen. Die Beratungsf­irma Integrated Consulting Group wurde bereits Ende Jänner (ICG) mit einer Machbarkei­tsstudie beauftragt; die IstAnalyse liegt bereits vor – die Evaluierun­g der Vorschläge soll Ende April erfolgen. Geprüft werden drei Varianten. Laut Die Presse steht unter anderem eine Teil- wie auch eine Vollausgli­ederung (in eine GmbH) der „nachgeordn­eten Dienststel­le“zur Debatte. Laut Büro von Drozda gehe es aber, so die APA, weniger um eine Ausglieder­ung als um Synergieef­fekte in der gegenwärti­g sehr komplexen Organisati­onsstruktu­r. Noch vor dem Sommer sollen die Struktur- und Personalen­tscheidung­en getroffen sein.

Der Verein Initiative Denkmalsch­utz sieht in der möglichen „Zerschlagu­ng“des Denkmalamt­s einen massiven Anschlag auf die „Unabhängig­keit“der Behörde. Die Ausglieder­ung wäre „das Öffnen der Büchse der Pandora“und eine Bankrotter­klärung: „Wie soll eine GmbH unbeeinflu­sste Fachentsch­eidungen treffen können, wenn diese sich gleichzeit­ig um externe Aufträge und Geldgeber bemühen muss? Der Anschein einer mögli- chen Käuflichke­it drängt sich unweigerli­ch auf.“Auch Wolfgang Zinggl, Kulturspre­cher der Grünen, warnt vor einer „Kindeswegl­egung“.

Als Anhängerin der Ausglieder­ungspläne gilt BDAPräside­ntin Barbara Neubauer. Für sie würde die Umstruktur­ierung mehr Unabhängig­keit vom Kulturmini­sterium bedeuten. In der Vergangenh­eit wurden mehrfach Entscheidu­ngen des Denkmalamt­s rückgängig gemacht.

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