Kurier

„Man beginnt immer bei Null“

Premiere. Sona MacDonald spielt Lotte Lenya in den Kammerspie­len der Josefstadt (ab 30. März)

- VON PETER JAROLIN

Von Billie Holiday zu Lotte Lenya. Vom Broadway in die Wiener Ameisgasse und wieder zurück nach Hollywood. Nach ihrem Triumph als Billie Holiday in Torsten Fischers und Herbert Schäfers „Blue Moon“steht Sona MacDonald ab dem morgigen Donnerstag in „Lenya Story – Ein Liebeslied“wieder auf der Bühne der Kammerspie­le der Josefstadt. Für die 2016 mit dem Nestroy als Beste Hauptdarst­ellerin prämierte Künstlern wieder „ein echter Sprung ins kalte Wasser“.

„Egal, wie viele Erfolge man zuvor gefeiert hat oder wie viele Preise man schon gewonnen hat – bei jeder neuen Rolle beginnt man immer bei Null. Und das Risiko zu scheitern, ist immer da“, so MacDonald im KURIER-Gespräch. Nachsatz: „Das ist auch das Schönes an unserem Beruf: Routine gibt es nie und darf es auch nie geben. Man muss immer neugierig bleiben und das Publikum jeden Abend aufs Neue für sich und für seinen Charakter auf der Bühne gewinnen.“

Trilogie

„Lenya Story“ist der zweite Teil einer von Torsten Fischer (auch Regie) und Herbert Schäfer geplanten Trilogie über drei höchst unterschie­dliche, „aber fasziniere­nde Frauen“. Nach Billie Holiday und Lotte Lenya soll Sona MacDonald auch Maria Callas spielen. Aber: „Das wird sicher keine Callas-Geschichts­stunde“, so die auch musikalisc­h perfekt ausgebilde­te Darsteller­in. Denn: „Es ist geplant, dass wir Maria Callas in Bezug zu Medea und diesem Mythos rund um das Fremdsein in einer anderen Kultur setzen. Ich bin selbst sehr gespannt.“

Vorerst aber darf man auf MacDonalds Lotte Lenya gespannt sein. „Ich liebe die Musik von Kurt Weill, nicht erst seit ich einst die ,Dreigrosch­enoper’ mit HK Gruber, Nina Hagen und Max Raabe auf CD eingespiel­t habe. Diese Musik hat so einen Drive, so eine Kraft – ich freue mich unendlich, hier einige der populärste­n Songs nachsingen zu dürfen. Das aber ist natürlich eine Herausford­erung.“

MacDonald weiter: „Inhaltlich bleiben wir ganz nah an der Lebensgesc­hichte von Lotte Lenya. Neben Weill kommen auch die anderen Ehemänner vor. Wir zeigen ihren Weg zum Bühnenstar und zum Film, die Emigration in die Vereinigte­n Staaten bis hin zu ihrer Mitwirkung in ,James Bond – Liebesgrüß­e aus Moskau’. Aber anders als in diesem Film wird bei uns kein tödlicher Schuh über die Bühne fliegen.“

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Ab Donnerstag in den Kammerspie­len: Sona MacDonald als Lotte in „Lenya Story – Ein Liebeslied“

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