Kurier

Wenn die Familie Pause hat

Cup-Halbfinale. Harry Gartler ist für den Rapid-Rasen zuständig, auf dem René mit dem LASK siegen will

- VON ALEXANDER HUBER

Immer wenn es bei Rapid besonders schlecht läuft, wird Steffen Hofmann gefragt, ob ihn der Klub ins mediale Rennen schicken kann. Logisch, dass in Zeiten der Krise und öffentlich­en Selbstzerf leischung der Kapitän auch vor dem Cup-Halbfinale gegen den LASK (20.30 Uhr/ ORF eins live) Stellung nimmt. Mit der Erfahrung eines 36-Jährigen sagt er: „Es gibt gerade so viele Nebenplätz­e, wo mit Anschuldig­en gerangelt wird. Es ist aber niemand größer als der Klub. Und es wäre wichtig, dass wir uns alle wieder auf das Wesentlich­e konzentrie­ren.“

Wie wesentlich das Heimspiel (16.000 Karten sind weg) gegen den ZweitligaM­eister ist, betont Hofmann: „Es ist ein Wahnsinn, dass ich in 15 Jahren erst in einem Cup-Finale war. Mit einem Titel könnten wir sogar diese Saison noch retten. Es hängt jetzt alles an den ein oder zwei Spielen.“

Grüne Personalno­t

Ob Hofmann erst als Joker kommt, entscheide­t sich kurzfristi­g. Schaub und Traustason fehlen noch, Schrammel hat Knieschmer­zen. Während die Linzer vollzählig und mit 1600 Fans anreisen. „Wenn Schrammel nicht kann, gibt es links kaum Ersatz. Dann werden wir wohl mit Dreierkett­e spielen“, sagt Interimstr­ainer Djuricin.

Auf jeden Fall sollte die Defensive auf René Gartler achten. „René ist ein richtig guter Stürmer. Er ist in den letzten Jahren noch besser geworden“, meint Hofmann über den Ex-Mitspieler. „Steffen kennt sich richtig gut aus. Da freut mich das Lob“, sagt Gartler, der nach 17 Spielen ohne Niederlage mit 15 Siegen vor Selbstvert­rauen strotzt: „Rapid ist der Favorit. Aber wenn wir unser Können abrufen, sind wir nur sehr schwer zu schlagen.“

Heute gibt es ausnahmswe­ise kein Telefonat von René mit Harry Gartler. „Wir telefonier­en täglich, aber an Spieltagen lass’ ich den Bub in Ruhe“, erklärt der Vater, der für Rapid als Direktor des Stadionman­agements arbeitet.

Gartler senior hat seine Baustelle (Stichwort schlechter Rasen) in den Griff bekommen: „Mein Dank geht an Greenkeepe­r Daniel Heckl. Es wurde die Behandlung umgestellt, außerdem haben vier Wochen ohne Spiel bei guten Temperatur­en geholfen.“

Das Problem im Herbst war das fehlende Wurzelwach­stum. Der Austausch des Rasens war für den Februar beschlosse­n, der lange Winter verhindert­e das. „Jetzt ist der Zustand top und kein Tausch mehr geplant.“Rapid hat sich – ausnahmswe­ise in diesen Monaten – 170.000 Euro erspart. Seitenhieb­e vom Junior gab es nicht: „Beim Rasen frage ich den Vater nur um Tipps für die Wiese bei mir zu Hause.“

Beim Derby hat es Gartler senior „bei der Chance von Szanto aber doch kurz gerissen. Ich hab’ zuerst befürchtet, dass der Ball wegen eines Platzfehle­rs versprunge­n ist.“Tatsächlic­h lag das aber an der Verschluss­kappe eines Bengalen. Auch nicht besser, aber zumindest nicht in Gartlers Verantwort­ungsbereic­h: „Bitter, dass so ein Tor verhindert wird.“

Büskens ausbezahlt

Für Djuricin ist das Derby „schon Vergangenh­eit. Wir werden unsere Fehler nicht wiederhole­n.“Etwas Optimismus gibt es im Verein noch: Der bis Saisonende laufende Vertrag mit Mike Büskens wurde durch eine Abschlagsz­ahlung aufgelöst. Sonst hätte der Ex-Trainer noch eine (höhere) Titelprämi­e für den Cupsieg kassieren können.

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 ??  ?? Rückblick: Stadionche­f Harry Gartler stürmte 1998 einmal für die Rapid-Profis
Rückblick: Stadionche­f Harry Gartler stürmte 1998 einmal für die Rapid-Profis
 ??  ?? Ausblick: René Gartler war 20 Jahre bei Rapid, will mit dem LASK aber ins Finale
Ausblick: René Gartler war 20 Jahre bei Rapid, will mit dem LASK aber ins Finale
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