Bildungskompass für Kinder: Projekt-Start in Oberösterreich
Kompetenzcheck. Ein Vorschlag, den Wissenschaftler Markus Hengstschläger 2012 in einem KURIER-Interview gemacht hat, wird ab Herbst 2017 realisiert: In Oberösterreich wird der Bildungskompass eingeführt. Das wurde am Dienstag im Ministerrat fixiert. Geplant ist, dass das Projekt im Jahr darauf auf ganz Österreich ausgedehnt wird.
„Die Einführung des Bildungskompass bezeichnet einen Paradigmenwechsel in der elementaren Bildungspolitik“, befand Familienministerin Sophie Karmasin.
„Der Bildungskompass ist ein Teilstück der im November 2015 vereinbarten Bildungsreform“bzw. „eine Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes“, erklärte ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer. Gestartet werde in 50 Kindergarten-Gruppen in Oberösterreich.
Potenziale orten
Kindergartenpädagogen sollen die Stärken und Schwächen der von ihnen betreuten Buben und Mädchen eruieren und dokumentieren. Vor allem sollen die Potenziale und Interessen der Kinder einheitlich erhoben werden. All diese Erkenntnisse sollen mit den Eltern besprochen werden. Später sollen sie bei der Schuleinschreibung mitgenommen werden, damit das bereits vorhandene Wissen über den Entwicklungsstand von Kindern nicht verloren geht. Der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule soll damit erleichtert werden.
Ursprünglich war vorgesehen, dass der Bildungskompass bis zum Ende der Schulpflicht geführt wird. So weit ist das Projekt aber nicht gediehen. Einstweilen wird in den Kindergärten gestartet, nach einer Evaluierung des Pilot-Projekts in Oberösterreich sollen die Kompetenzchecks (ab dem Alter von drei Jahren) in allen Kindergärten in Österreich durchgeführt werden.