Kurier

Wiens Justiz nimmt Airbus-Chef ins Visier

Eurofighte­r-Skandal. Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen Thomas Enders. Verdacht: Schwerer Betrug

- – MICHAEL BACHNER

Nicht nur gegen das Unternehme­n Airbus wird seit längerer Zeit ermittelt, nun gerät auch dessen Vorstandsc­hef Thomas Enders ins Visier der Justiz. Es geht um den Verdacht des schweren Betrugs. Enders wird als einer von 16 Beschuldig­ten geführt, heißt es in informiert­en Kreisen.

Auslöser war die Betrugsanz­eige des Verteidigu­ngsministe­riums im Februar gegen die Airbus Defence und Space GmbH (früher EADS Deutschlan­d) sowie die in München ansässige Eurofighte­r Jagdflugze­ug GmbH.

Enders hatte in den letzten Jahren viele Funktionen bei EADS Deutschlan­d inne und mutmaßlich die Netzwerke und Strukturen, über die dubiose Zahlungen gef lossen sind, gebilligt, sagte ein Insider zum KURIER.

Kern des Vorwurfs: Österreich sei beim Kauf von schlussend­lich 15 Eurofighte­rn getäuscht worden und verlangt nun bis zu 1,1 Milliarden Euro zurück. Das ist die Li- nie von Heereschef Hans Peter Doskozil. Airbus bzw. die Eurofighte­r GmbH haben die Vorwürfe stets bestritten, wollten aber die Ausweitung des Verfahrens auf Enders nicht kommentier­en.

Die heimische Justiz ermittelt seit 2014 den Korruption­sverdacht im hoch komplexen Eurofighte­r-Skandal. Seit Februar wird dem Betrugsver­dacht nachgegang­en. Und im Mai startet ein zweiter U-Ausschuss.

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