„Peinlicher“Werbespot, der allen schadet
Unternehmerfeindliches AK-OÖ-Video. Mitterlehner: „Das hat mit dem wirklichen Leben nichts zu tun“
Die Kritik am Werbespot der AK OÖ für die Neuauflage der AK-Leistungskarte reißt nicht ab. Nach wie vor finden sich auf der Facebook-Seite der Interessensvertretung laufend neue Postings, die Mehrzahl davon negativer Natur. „Eine prähistorische Haltung, die die AK hier einnimmt“oder „Populismus auf FPÖ-Niveau“sind einige der Kommentare auf das Video, das, wie bereits gestern berichtet, einen schmierigen Arbeitgeber zeigt, der Untergebene von oben herab behandelt, ehe er auf der AKLeistungskarte ausrutscht.
Im Video tritt auch der für den Spot Verantwortliche, AK-OÖ-Chef Johann Kalliauer, auf. Er kann die Kritik nicht verstehen. Es sei nicht beabsichtigt, jemanden damit anzugreifen oder pauschal zu verunglimpfen. Er sei nur als lockere Bewerbung der Leistungskarte gedacht. Der Spot werde uminterpretiert in einen Pauschalangriff auf Unternehmer. Er wüsste auch keinen Grund sich zu entschuldigen.
Selbst in der AK ist der Spot umstritten. „Schade und unverständlich, tolle AK-Leistungen so primitiv zu vermarkten“, so Vizepräsident und ÖAAB-Vertreter Helmut Feilmair. AK-Präsident Rudi Kaske hält sich lieber aus der Debatte heraus. „ Wie die Ar- beiterkammern der jeweiligen Bundesländer mit ihren Mitgliedern kommunizieren, ist deren Sache“, teilt er mit.
Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist das Video „Klassenkampf von vorgestern und hat mit dem wirklichen Leben nichts zu tun. Unternehmer und Mitarbeiter sitzen in einem Boot.“NEOSWirtschaftssprecher Sepp Schellhorn findet das Video peinlich. Es schade Unternehmern wie auch der AK selbst.
Peter Buchmüller, Obmann der WKÖ-Bundessparte Handel, meint, eine Grenze sei überschritten worden.
Neuen Zündstoff liefert die SPÖ OÖ. Im Rahmen der neuen Kampagne „Würdige Arbeit“, die am 1. Mai startet, plakatiert sie unter anderem mit „Scheißjobs“oder „Was mich krank macht, ist Arbeit, die krank macht“.