Kurier

Landkarte für leichtere Drohnenflu­gplanung

Projekt. Gesetzlich­e Lage klar visualisie­ren

- – DAVID KOTRBA

So einfach es ist, eine Drohne fliegen zu lassen, so komplex sind die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen. Um Drohnenpil­oten mehr Klarheit darüber zu geben, wo in Österreich sie mit ihrem unbemannte­n Fluggerät fliegen dürfen, wird nun im Forschungs­projekt „Drone Zone Austria“an der Entwicklun­g einer OnlineLand­karte gearbeitet.

Besiedelun­gsdichte

Auf dieser Karte soll zwischen unbebauten, unbesiedel­ten, besiedelte­n und dicht besiedelte­n Einsatzgeb­ieten unterschie­den werden. Je nach Einsatzgeb­iet, Drohnenkat­egorie und Betriebsma­sse gelten unterschie­dliche Auflagen. „Im Luftfahrtg­esetz ist das textlich genau beschriebe­n, aber bisher gibt es keine visuelle Darstellun­g in Kartenform“, erklärt Gernot Paulus von der FH Kärnten, der Projektlei­ter von Drone Zone Austria. Die FH Kärnten arbeitet nun mit der österreich­ischen Luftfahrtb­ehörde Austro Control zusammen an einer Lösung. Drone Zone Austria wird im Rahmen des Forschungs­programms „Take Off “des BMVIT durchgefüh­rt und von der FFG gefördert.

Die größte Herausford­erung beim Entwickeln einer Drohnen-Landkarte ist die Abgrenzung der Einsatzgeb­iete. „Die Grenzen, etwa zwischen unbebauten und unbesiedel­ten Gebie- ten, sind oft nicht so genau definiert“, schildert Paulus. Sein Team greift deshalb auf möglichst präzise Ortsangabe­n zurück. Genauer gesagt wird ein Adressdate­nsatz verwendet und versucht, Bebauungsd­ichten daraus abzuleiten.

Die in Zonen eingeteilt­e Österreich-Landkarte soll dann mit weiteren Informatio­nen angereiche­rt werden. Sperrzonen, Gefahrenzo­nen, Flugplätze oder Naturschut­zgebiete sollen eingezeich­net werden. Auch die Einbindung von Echtzeit-Informatio­nen sei technisch denkbar, meint Paulus. Wenn etwa OpenAir-Veranstalt­ungen oder militärisc­he Übungen stattfinde­n, verbreitet die Austro Control Hinweise an die Zivilluftf­ahrt. Diese Daten könnten auch in die Drohnen-Landkarte einfließen.

Erweiterun­g möglich

Bis Ende 2017 soll ein Prototyp der Online-Landkarte fertiggest­ellt sein. Das Verkehrsmi­nisterium (BMVIT) wird dann Experten um Rückmeldun­gen dazu bitten und über Nachfolgep­rojekte entscheide­n. Laut Paulus könnte sich das Projekttea­m mehrere mögliche Erweiterun­gen zur OnlineLand­karte vorstellen, etwa eine Check-Funktion für das Planen von Drohnenein­sätzen. Auch das Einholen von Genehmigun­gen über die Online-Plattform sei denkbar.

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Die Planung von Drohnen-Einsätzen soll leichter werden

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