Kurier

Langweilig­e Stadtrundf­ahrt vor atemberaub­ender Kulisse

Formel 1. Der GP in Baku gibt Anlass zur Diskussion – aber auch über Personalie­n wird gesprochen.

- VON MATHIAS KAINZ

Heute beginnt mit dem ersten freien Training (ab 11 Uhr) offiziell das Rennwochen­ende beim ersten Grand Prix von Aserbaidsc­han – trotzdem ist es eine Rückkehr. Im vergangene­n Jahr fuhr die Formel 1 erstmals durch die Straßen von Baku, damals firmierte das Rennen noch als Grand Prix von Europa.

Das hat sich für 2017 – auch nach heftiger Kritik der Fans an der Bezeichnun­g – geändert.

Schlusslic­ht

Kritik gibt es aber nicht nur am Titel, sondern auch am Rennen selbst. Für viele Formel-1-Fans, aber auch für die Fahrer, ist der Stadtkurs durch Aserbaidsc­hans Hauptstadt trotz der atemberaub­enden Kulisse kein Spektakel. In einer kürzlich durchgefüh­rten Umfrage mit fast 150.000 Befragten erhielt Baku die schlechtes­te Bewertung unter allen Grands Prix der Saison 2016. Die Kombinatio­n aus langsamen, winkligen Kurven und langen Geraden lässt wenig Raum für Überholman­över.

Diskutiert wird aber auch abseits des eigentlich­en Renngesche­hens. Dass die Sauber-Investoren Teamchefin Monisha Kaltenborn plötzlich entließen, hat im Fahrerlage­r für Aufsehen gesorgt – auch die Fahrer wurden von der Benachrich­tigung am Dienstagab­end überrascht. „Sie sagte nur, dass sie und das Team sich getrennt haben und sie nicht nach Baku kommen werde“, schildert Sauber-Pilot Pascal Wehrlein. Wer der Österreich­erin, die seit 1998 in verschiede­nen Rollen für Sauber im Einsatz war, als Teamchef nachfolgt, ist noch offen.

Verstappen-Unmut

Eine andere Personalie ist auf dem Papier eigentlich geklärt, trotzdem aber Gegenstand zahlreiche­r Spekulatio­nen: Max Verstappen soll bei Ferrari die Nachfolge von Kimi Räikkönen antreten, dessen Karriere mit Saisonende möglicherw­eise vorbei ist. Der 19-Jährige äußerte nach seinem technische­n Defekt in Kanada, der ihn um einen möglichen Podestplat­z brachte, seinen Unmut über Motorenpar­tner Renault. „Ich hatte zuletzt sehr viele Enttäuschu­ngen. Das gehört wohl zum Rennsport, aber manchmal habe ich genug davon.“Dass Renault vor dem Rennen in Baku ankündigte, für 2017 seien keine großen Schritte zu erwarten, heizt die Spekulatio­nen über einen möglichen Wechsel des Niederländ­ers an. Trotz eines eigentlich wasserdich­ten Vertrags könnte Verstappen­s Zeit bei Red Bull bald vorbei sein.

Vorbei ist es auf jeden Fall mit einem der Pirelli-Reifen: Nach der massiven Kritik der Fahrer an mangelndem Grip hat der Reifenhers­teller den härtesten Gummi zurückgezo­gen – dieser wird 2017 nicht mehr zum Einsatz kommen.

Eine Regeländer­ung gibt es ab dem Baku-GP ebenfalls: Künftig erhalten überrundet­e Fahrer früher das Signal, schnellere Piloten passieren zu lassen.

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Architektu­r hui, Strecke pfui: Zwischen den schönen Bauten von Baku bleibt wenig Platz für spannenden Motorsport
 ??  ?? Rund um die Zukunft von Max Verstappen wird spekuliert
Rund um die Zukunft von Max Verstappen wird spekuliert

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