Woodstock Brass-Festival lässt 50.000 chillen
Ort im Innkreis. Junge fetzige Blasmusikszene feiert mit mehr als 100 Formationen zu Rock und Polka.
Zum Festival für Weltmusik möchte Simon Ertl das von ihm gemanagte „Woodstock der Blasmusik“eigentlich nicht umfunktioniert sehen. Blasmusik bleibe schon die solide Basis des viertägigen Musikkarussells, das sich am kommenden Wochenende am Gelände des Leitner-Guts in Ort im Innkreis drehen wird. Gespielt wird dort traditionelle, sowie vor allem auch modern und frech inszenierte Blasmusik
aber genauso Swing, Jazz, Funk, Reggae bis hin zur ElektronikMusik.
Und wenn Samstagnachmittag an die 8000 FestivalBesucher zum großen monströsen Gesamtspiel in Position gehen, dann ist Gänsehaut-Feeling angesagt. Mit über 100 Auftritten internationaler und heimischer Musikformationen auf heuer erstmals fünf Bühnen sollen zwischen Donnerstag und Sonntag um die 50.000 Besucher mit feinen Klängen und bester Unterhaltung verwöhnt werden.
„Stolz sind wir, dass wir den 250 Jahre alten LeitnerStadel restauriert haben und dort unsere fünfte Bühne zur Verfügung haben“, nennt Ertl nur eine der Neuerungen beim bereits siebten von ihm veranstalteten Erfolgsfestival. Im Stadel wechseln sich tagsüber Volks- und Blasmusikgruppen ab, während dort nächtens zu Themenabenden zu verschiedenen Musikrichtungen wie Funk oder Soul geladen wird.
Musikcamp
Gut 80 Prozent der Woodstock-Fans, von denen viele Stammgäste sind, reisen mit Sack und Pack an, um am Gelände zu campieren. 1000 Caravan-Plätze oder 30 Tipis stehen bereit. Für Selbstversorger und Durstige wartet ein 300 Quadratmeter großer Zelt-Supermarkt, in dem es auch das eigens abgefüllte Woodstock-Bier und vieles mehr zu kaufen gibt. Um Stress mit Registrierkassen und Zettelwirtschaft zu vermeiden wird am Festgelände ein Cashless-Zahlsystem betrieben.
Das Drumherum muss passen, die musikalische Vielfalt ist das pochende Herz des Festivals. Freitag sind somit die funkigen „Lucky Cops“aus New York die Attraktion auf der Hauptbühne, Samstag folgt die Urban Brass Band „Moop Mama“aus München. Im Starreigen der Solisten stechen der „HighNote-Trompeter“James Morrison und Allen Vizzutti (Trompete) hervor. Letzterer stand mit Chick Chorea, Frank Sinatra oder Prince auf der Bühne.
Musiziert wird nicht nur auf den Bühnen. Tausende haben die Instrumente mit dabei und so erschallen am Zeltplatz immer wieder Ständchen und es formieren sich spontane Ensembles. Der „Woodstock-Spirit“verwandelt das etliche Hektar große Festgelände in eine riesige Chilloutzone.