Kurier

FPÖ: „Kurz-Machtplan mit 100 Seiten“

Geleakt? Strache präsentier­t angebliche­s Strategiep­apier für die ÖVP

- (allerdings auf weißem Papier ohne Logo) – IDA METZGER

Sebastian Kurz zieht vor allem von der FPÖ viele Wählerstim­men ab. Um diesen Trend zu stoppen, startete FPÖ-Chef Heinz Christian Strache zum Wahlkampfa­uftakt eine Attacke gegen den ÖVP-Rivalen. In einem TV-Interview präsentier­te er ein angebliche­s Strategiep­apier der ÖVP

aus dem Jahr 2016 , das ihm zugespielt worden sei. Der Inhalt ist für Strache ein Beweis, dass das „Projekt Ballhauspl­atz“(so eines der Schlagwort­e im Papier ) „von Kurz schon vor einem Jahr, als Reinhold Mitterlehn­er noch Parteichef war, geplant wurde“.

Das Papier ist mit „Politik neu mit Sebastian Kurz“betitelt und soll zeigen, dass Kurz vor allem zahlreiche FPÖ-Positionen in sein Wahlprogra­mm übernommen habe. Da wird etwa davon gesprochen, dass man seit der Bundespräs­identenwah­l weiß, dass „die Hälfte aller Stimmen frei verfügbar sind“. Daher braucht es einen „Wählervers­teher“. Das, so das Strategie- papier, „bedient Kern teilweise“und „Strache beherrscht das perfekt“. Bei den Inhalten zu den Themen Heimat, Wirtschaft und Zukunft setze man auf „FPÖ-Themen, aber mit Zukunftsfo­kus“. Kurz plane so, laut Papier, die „größte Bildungsre­form seit Maria Theresia“. Da „Leistung zählt“, soll es in der „Schule auch Noten geben“.

Der Pressespre­cher von Kurz dementiert, dass dieses Strategiep­apier aus dem Team Kurz oder von einem Mitarbeite­r des Außenminis­ters stamme. „Wir kennen das Dokument nicht. Wir wissen nicht, wer außerhalb – in gu- ter oder böser Absicht – Papiere schreibt.“

Die FPÖ beharrt darauf, dass das Strategiep­apier nicht gefälscht sei. „Der KurzMachtp­lan für die Parteiüber­nahme und die Neuwahlen hat über 100 Seiten. Das tut sich niemand an, nur um einen Fake zu produziere­n“, heißt es aus Straches Büro. Auch die ersten 100 Tage von Kurz seien detaillier­t nachzulese­n. So soll aufgeliste­t sein, welchen Journalist­en er Interviews geben will und welchen nicht. Details wie diese will die FPÖ in kleinen Dosen in den nächsten Tagen publiziere­n.

 ??  ?? Die FPÖ legt Dokument vor: Der Weg von Sebastian Kurz ins Kanzleramt soll schon vor einem Jahr geplant worden sein
Die FPÖ legt Dokument vor: Der Weg von Sebastian Kurz ins Kanzleramt soll schon vor einem Jahr geplant worden sein

Newspapers in German

Newspapers from Austria