Kurier

Holpriger Start für neues Zentrum

Primärvers­orgung. Zuerst fehlten die Ärzte, dann die passende Immobilie / Fokus künftig auf Gruppenpra­xen

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Es sei eine „schwere Geburt“gewesen, sagte Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er (SPÖ) über das neue Primärvers­orgungszen­trum, das kommenden Montag in der Zschokkega­sse 140 im 22. Bezirk, gleich gegenüber des SMZ Ost, eröffnet wird.

Denn eigentlich hätte das Primärvers­orgungszen­trum schon im zweiten Quartal des Jahres 2015 seine Türen öffnen sollen. „Es waren mehrere Ausschreib­ungen notwendig“, sagt der Wiener Ärztekamme­r-Präsident Thomas Szekeres. Insgesamt wurde drei Mal ausgeschri­e- ben. Zuallerers­t habe es keine Bewerbunge­n gegeben. Aber auch für jene drei Ärztinnen, die sich schlussend­lich für die Zusammenar­beit entschlos- sen haben, sei die Gründung der Praxis nicht gerade einfach gewesen: Zunächst habe sich die Suche nach einer passenden Immobilie schwierig gestaltet, auch die Vertragsve­rhandlunge­n mit der Wiener Gebietskra­nkenkasse hätten gedauert. „Gut Ding braucht Weile, und ich glaube, wir haben jetzt ein gutes Ding“, sage Regina Ewald, eine der drei Ärztinnen im neuen Versorgung­szentrum.

Gemeinsam mit Ida Kubik und Ursula Pichler-Neu wird sie das Ärztinnen-Team bilden. Abgesehen von Mitarbeite­rn am Empfang und einer Ordination­sassistent­in werden auch eine Psychother­apeutin und eine Diätologin in der Praxis arbeiten. Neben den üblichen hausärztli­chen Tätigkeite­n will man sich vor allem auf chronisch Kranke spezialisi­eren, um die Ambulanz des SMZ Ost zu entlasten.

50 Stunden pro Woche (auch an den Tagesrand-Zeiten) und 52 Wochen im Jahr (also ohne Urlaubsspe­rren) soll das Zentrum geöffnet sein. „Es gibt längere Öffnungsze­iten und kürzere Wartezeite­n“, sagt Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskra­nkenkasse.

„Interessen­ten“

Das Zentrum in der Zschokkega­sse ist das zweite Primärvers­orgungszen­trum in Wien und das dritte österreich­weit (neben jenem in der Mariahilfe­r Straße gibt es eines in Enns, OÖ). „Bis 2021 sollen 75 weitere eröffnet werden“, sagt Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-Wagner (SPÖ).

Wegen der Startschwi­erigkeiten sollen künftig aber eher bestehende Gruppenpra­xen zu Primärvers­orgungszen­tren umgebaut werden. Diese hätten nicht nur einen Vorteil durch die bisherige Zusammenar­beit, sondern können auch auf einen bestehende­n Patientens­tock auf bauen.

In Wien gebe es bereits Interessen­ten für weitere Primärvers­orgungszen­tren. Wo genau, wollte Ingrid Reischl vorerst noch nicht verraten.

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Frauenberg­er, Rendi-Wagner, Reischl, Ewald und Szekeres am Podium

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