Kurier

Das Augenmerk sollte auf der Prävention liegen

Konfliktlö­sung. Wer regelmäßig darauf schaut, wie es um die Beziehung – sowohl beruflich als auch privat – steht, hat gute Chancen, dass sie lange dauert

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Man schupft gemeinsam den Betrieb, setzt rund um die Uhr auf Teamwork – und merkt plötzlich, dass man sich als Paar nichts mehr zu sagen hat. „Genau dieses Nicht-miteinande­r-redenkönne­n, macht die Situation schwierig“, sagt die eingetrage­ne Mediatorin Gudrun Janach-Wolf. Um nicht erst so weit zu kommen, rät sie Unternehme­rpaaren, und nicht nur diesen, zur Vorbeugung. „Prävention ist das effektivst­e, um ein Scheitern der Beziehung zu verhindern“, ist die studierte Juristin über- zeugt. Etwa in Form von regelmäßig­en Coachings oder Supervisio­nen. „Im Idealfall setzt man sich einmal pro Monat oder zumindest quartalswe­ise zusammen“, sagt Janach-Wolf, die auch als Coach, Supervisor­in und Organisati­onsberater­in tätig ist. „So kann man nachschaue­n, wie es einem als Paar, im Unternehme­n oder beim Ausreden von Anliegen geht“. Unter Prävention fällt für sie übrigens auch der Ehevertrag. „Man braucht ihn ja ohnehin nur, wenn die Beziehung nicht funktionie­rt. Aber dann ist er umso wertvoller“, sagt Janach-Wolf.

Viele Hürden

Gerade dann, wenn einer der Partner in den Betrieb einheirate­t, sei ihrer Erfahrung nach viel Konfliktpo­tenzial gegeben. „Oft entstehen dadurch Ungleichge­wichte oder Abhängigke­iten, die man nur schwer ausgleiche­n kann“, so die Mediatorin. Das würde zu emotionale­n Verletzung­en führen, die sich beispielsw­eise in Abwehr, Aggression oder Rückzug äußern können. Werde darüber nicht gesprochen, könnte irgendwann das Fass überlaufen. Mediation sei ein gutes Mittel, um in solchen Situatione­n eine Lösung zu finden. „Und zwar eine, die von beiden Partnern getragen wird, da sie von ihnen gemeinsam und selbstvera­ntwortlich erarbeitet wurde“, erklärt Janach-Wolf. Das könne die Entscheidu­ng sein, es noch einmal miteinande­r zu probieren oder sich doch scheiden zu lassen. „Ein gutes Ende kann die Basis für einen guten Neuanfang sein“, so ihr Credo.

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„Das Nichtmitei­nanderrede­nkönnen, macht die Situation schwierig“, sagt die Mediatorin Gudrun Janach-Wolf

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