TV-Format für
ORFeins. Die Online-Zeitung „Die Tagespresse“versucht sich ab September im Fernsehen.
„Kern und Kurz versprechen allen Unwetter-Opfern, mit ihnen Instagram-Selfies zu machen“, „Türschild-Beauftragter im Weißen Haus erleidet Burn-out“– mit Schlagzeilen wie diesen wurde Die Tagespresse zum Internet- Hit. Die Webseite kann rund zwei Millionen Aufrufe pro Jahr verbuchen, auf Facebook haben mehr als 345.000 auf „Gefällt mir“gedrückt. Nun wagt die Online-Satirezeitung den Schritt ins Fernsehen: Nachdem die ShowTauglichkeit des Formats vorab im Rabenhof-Theater getestet wurde, startet „Tagespresse aktuell“ab 19. September im Rahmen der ORFeins-Kabarettschiene „DIE.NACHT“. Für die TVAdaptierung verantwortlich zeichnen die „Tagespresse“Autoren Fritz Jergitsch, Sebastian Huber und Jürgen Marschal – letzterer war schon als Gagschreiber für „Willkommen Österreich“beim ORF tätig. Seit vier Jahren zieht das Trio aktuelles Geschehen durch den Kakao.
Suche nach dem Abort
Wie das Ganze als Fernsehsendung aussehen wird, wurde am Dienstag vorab der „Lügenpresse“präsentiert, wie Anchor Joachim Fuchs (verkörpert von Kabarettist Joachim Brandl) die Medienvertreter als Einstimmung auf die folgende Show begrüßte. „Objektiv und kompromisslos“soll über nationale und internationale Ereignisse berichtet werden, ein fünf köpfiges Reporterteam fängt zusätzlich die Stimmung im Land ein: Schauspielerin Magda Kropiunig wird etwa Prominente „heimsuchen“, die Rubrik „9 Orte, 9 Aborte“widmet sich den schönsten Toiletten Österreichs und Jugendreporter Dave geht – nicht ganz nüchtern – den Sorgen seiner Generation nach.
Bedenken, dass der ORF künftig nicht mehr in der satirischen Berichterstattung vorkommen werde, sind laut Tagespresse- Gründer Fritz Jergitsch unbegründet: