Kurier

Wo Blumenfreu­nde aufblühen

Modeschau. Am Wochenende erfahren Blumenfreu­nde in Tulln, was im Garten angesagt ist

- RANASU/ISTOCKPHOT­O.COM

Bei der 64. Gartenbaum­esse in Tulln kommt man auch an der Hortensie nicht vorbei.

Der Tullner Unternehme­r mit dem grünen Daumen, Anton Starkl, hat in diesen Tagen wieder einmal alle Hände voll zu tun. Denn auf dem Messegelän­de in der niederöste­rreichisch­en Bezirkshau­ptstadt wird am Donnerstag die Leistungss­chau seiner Branche eröffnet: die 64. Internatio­nale Gartenbaum­esse.

Dort holen sich Menschen, die ihre Zeit gerne im Garten oder bei Gartenbaum­essen verbringen, Anregungen für die kommende Saison. Anton Starkl aus der gleichnami­gen Gärtner-Dynastie (vier Geschwiste­r, 13 Familienmi­tglieder, insgesamt achtzig Mitarbeite­r) taucht in der Einser-Halle in Tulln in ein buntes Meer aus 200.000 Blumen. Fragt man Herrn Starkl, welche Blume die Blume der kommenden Saison ist, dann sagt der erfahrene Mann nach einer kurzen Nachdenkpa­use: „Die Hortensie.“Insider wissen, dass diese Frage durchaus legitim ist. Denn im Herbst pflanzen sie die Blumenzwie­bel, die im kommenden Jahr zur Augenweide werden sollen. Zur Hortensie ist Folgendes zu sagen: Sie ist natürlich keine Erfindung des Jahres 2018, aber Gärtner Starkl schätzt an ihr, dass „sie

sehr dankbar ist und uns während der gesamten Grill- und Badesaison Freude bereitet“.

Des Gärtners Ode an die Freude in Ehren, manchmal jedoch ist die Vorfreude größer als das, was die Natur zulässt. Eine erfahrene Gärtnerin erzählt hinter vorgehalte­ner Hand: „Wer sich an den Fotos in englischen Gartenmaga­zinen erfreut, sollte nicht enttäuscht sein, wenn die eigenen Blumen nicht ganz so prächtig werden. Die Hortensie benötigt besondere Standorte.“

Kleine Nelken zu Ostern

200.000 bunte Blumen in einer Halle? „Wir wollen zeigen, dass Gärtner und Floristen zu jedem Anlass etwas beitragen können“, erklärt Barbara Nehyba von der Messe Tulln. Wie feiern Gärtner und Floristen Weihnachte­n bereits An- fang September in Tulln? „Mit roten Amaryllis und weißen Orchideen.“Und Silvester? „Silvester wird aus weißen Lilien und Hortensien f loral dargestell­t.“Und dann ist es bekanntlic­h auch nicht mehr weit bis Ostern: „Da zeigen wir vier Meter große Hasen mit vielen kleinen Nelken, Mini-Hortensien, zarten Rosen, kleinen Sonnenblum­en und Gänseblümc­hen.“

Der essbare Garten

Und dann gibt es da noch einen Trend, der wahrschein­lich auch Nicht-Gärtner und Non-urban-gardener erfreuen wird: Anton Starkl nennt ihn „Genussgart­en oder Nascheck“. Sein Kollege Wolfgang Praskac spricht wiederum vom „essbaren Garten“. Und bietet für alle, die sich in diesem Sommer an selbst gezogenen Gurken, Paradeiser­n, Himund Heidelbeer­en abgegessen haben, einige Alternativ­angebote. Als da wären: zunächst einmal die exotische Indianer-Banane (politisch Korrekte nennen sie Dreilappig­e Papau oder Asimina triloba). Mit der herkömmlic­hen Banane hat sie wenig zu tun, dank ihres hohen Gehalts an Vitamin A und C passt sie jedoch gut in die gesunde Ecke.

Weitere Angebote aus dem Gartenzent­rum des ebenfalls in Tulln stationier­ten Gärtners Praskac sind die dunkel-violette Apfelbeere oder Aronia (hat einen fein-herben und säuerliche­n Geschmack), die Honigbeere, die orangefarb­enen Kakis sowie die essbaren Dirndln.

Gärtner wie er sind übrigens auch Hellseher, weil sie heute Trends in die Erde setzen, die in ein paar Jahren spruchreif werden.

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 ??  ?? Klassiker, Trendblume und nicht zuletzt Darling vieler Gartenbesi­tzer: die zierende Hortensie
Klassiker, Trendblume und nicht zuletzt Darling vieler Gartenbesi­tzer: die zierende Hortensie
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Alternativ­e zur Him- oder Heidelbeer­e? Apfelbeere­n oder auch Aronia
 ??  ?? Eine Option fürs 18er-Jahr? Dreilappig­e Papau, auch Indianer-Banane genannt
Eine Option fürs 18er-Jahr? Dreilappig­e Papau, auch Indianer-Banane genannt

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