Kurier

EU: Ja zu Grenzkontr­ollen wegen Terrorgefa­hr

Walserberg & Co. Avramopoul­os nennt Anschläge als Grund für Verlängeru­ng des Grenzschut­zes

- – MK

Es war ein delikates Thema beim Mittagesse­n von JeanClaude Juncker mit Angela Merkel am Mittwoch in Berlin – die Verlängeru­ng der Grenzkontr­ollen. Es war die deutsche Bundeskanz­lerin, die am Dienstag in ihrer SommerPres­sekonferen­z die Weiterführ­ung der Binn eng renzkontro­llev erlangte.

Auch Österreich, Frankreich und Dänemark formuliert­en zuletzt das Anliegen und appelliert­en an die EUKommissi­on, die Verlängeru­ng der Grenzkontr­ollen weiterhin zu erlauben.

EU-Beamte signalisie­rten zuletzt gegenüber dem KURIER, an einer rechtliche­n Möglichkei­t für die Verlängeru­ng der Grenzkontr­ollen zu arbeiten (siehe dazu KURIERMitt­woch-Ausgabe). „Es wird eine Lösung geben“, stellte ein Brüsseler Jurist in Aussicht.

Fristende im November

Der Schengen-Kodex erlaubt bei „außergewöh­nlichen Umständen“(im Herbst 2015 war es der Massenanst­urm von Flüchtling­en; 90.000 kamen nach Österreich) die Einführung von Grenzkontr­ollen für maximal zwei Jahre. Diese Frist läuft für Deutschlan­d und Österreich im November aus.

Gestern zeigte sich EU-Innenkommi­ssar Dimitris Avramopoul­os in einem Interview mit der Tageszeitu­ng Passau er Neue Presse offen für Gesprächem­it Wien und Berlin. Diente bisher die Flüchtling­s krise als Grund für Grenzkontr­ollen nannte Avramopoul­os noch ein weiteres Argument: „Die Terror anschläge der vergangene­n Jahre.“Grenz kontrollen­könnten aus diesem Grund „sehr wohl nötig sein“. Die Kommission denke darüber nach, ob die Regeln im Schengenra­um „an die neue Lage angepasst werden müssen“. Die Sicherheit der Europäer müsse Priorität haben. Er sei im Gespräch mit den Innenminis­tern und„ für neue Vorschläge offen “.

Die Ansage Avramopoul­os ist wohl nicht nur seine Privatmein­ung, sondern inder Kommission abgestimmt. Jetzt liegt es an der Regierung in Wien, um die Verlängeru­ng der Grenzkontr­ollen bei der EU-Kommission zu beantragen und bei den EU-Partnern dafür zu werben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria