Kurier

Jugend ohne Gott, aber mit viel Stereotyp

- – SEI

Drama. Gott kommt nicht vor, und Ödön von Horváth muss man suchen. Lose basiert die deutsche Großproduk­tion aufHorváth­santi faschistis­chem Zwischen kriegs roman rundum einen Lehrer und den Mord an einem Schüler. Stärker schon lassen sich Spuren von „Die Tribute von Panem“ablesen, wenngleich sehr verwaschen. AlainGspon er („ Heidi “) inszeniert­e ohne nennenswer­te Einfälle ein glattes Jugend drama, dessen autoritäts kritischer Inhalt sich wahnsinnig­wichtig nimmt und an der eigenen Aufgeblase­n heitbe geistert. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft, in der eine Gruppe von Schülern an einem Trainings camp im Gebirge teilnimmt, um die„ Härtesten“unter ihnen zu qualifizie­ren. Die Jugendlich­en sind Teil einer Elite und leben abgetrennt von den ärmeren Schichten. Ein Schüler wird ermordet, der Vorfall aus unterschie­dlichen Erzähl perspektiv­en aufgerollt. Kein Dystopie-Klischee bleibt unberührt: Stereotyp prallen die Jugendlich­en als Streber, Rebellen oder Mitläufer aufei- nander. Aufgeregte­s Getrommel auf dem Soundtrack verkündet Spannung dort, wo sie sich in den über deutlichen Bildern nicht findet. Hölzerne Stehsätze wie „Ich bin nicht krank, ich bin die Elite“bringen noch die talentiert­esten Schauspiel­er an den Rand ihrerDarst­ell-Kraft. Sowirktder nette Fahri Yardım als DeproLehre­r in der Kaderschmi­ede seltsam deplaziert. Und Anna Maria Mühe als Vertreteri­n eines Konzerns spricht mitemot ions toter Stimme und verteilt Beruhigung­spillen. Am Ende gibt es den Anblick ihres nackten Hintern gratis.

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Konflikt: Streber und Rebell

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