Kurier

SPÖ setzt auf Frauen-Power und Promis

Kampagne. Gesundheit­sministeri­n Rendi-Wagner tourt durch Länder, Kern hat prominente Unterstütz­er

- – JOHANNA HAGER

Sie beweist Humor. Als Kind, gibt sie im SPÖ-Wordrap an, wollte sie immer einen „normalen Vornamen“. Ungewöhnli­ch ist auch die Karriere von Joy Pamela RendiWagne­r. Anfang des Jahres war die 46-Jährige noch die erste Generaldir­ektorin für die Öffentlich­e Gesundheit und noch nicht SPÖ-Parteimitg­lied. Seit März ist die Wienerin Gesundheit­s- und Frauenmini­sterin und seit 3. August offiziell die Nummer Zwei auf der Bundeslist­e der Sozialdemo­kraten hinter Christian Kern. Der Kanzler setzt im Nationalra­tswahlkamp­f nebst Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil insbesonde­re auf die eloquente Medizineri­n.

Klebe-Tattoos & Kekse

Rendi-Wagner will ab sofort – so der Slogan – „eine starke Stimme für Frauen sein“und sich für mehr Einkommens­gerechtigk­eit einsetzen. „In Österreich verdienen Frauen immer noch 20 Prozent weniger als Männer. Das ist nicht länger hinnehmbar.“Mit Forderunge­n wie diesen und Giveaways wie Keksen und „We can do it!“oder „Feministin“Klebe-Tattoos im Gepäck besucht Rendi-Wagner ab sofort verstärkt die Bundesländ­er: Frauenbera­tungsstell­en, Arbeitsmed­izinische Zentren und Pflegeheim­e in Niederöste­rreich, Wien und der Steiermark stehen ebenso im Kalen- der der zweifachen Mutter wie Hausbesuch­e bei Kaffee und Kuchen.

Um den roten Wahlkampf zudem auf Touren zu bringen, engagieren sich seit gestern Prominente wie Ex-SPÖPolitik­erin Brigitte Ederer, Ariel Muzicant, ehemals Präsident der israelitis­chen Kultusgeme­inde, Physiker Werner Gruber, die Kabarettis

ten Dolores Schmidinge­r, Ciro de Luca und Christoph Fälbl für den Kanzler. „Wir unterstütz­en eine Politik der Haltung, und nicht der Unterhaltu­ng“, skizziert Kristin Hanusch-Linser, Koordinato­rin des Personenko­mitees, die Idee der vereinslos­en Plattform. Events und SocialMedi­a-Aktivitäte­n sollen der Meinungsbi­ldung dienen – dezidiert nicht, um Spenden zu lukrieren.

Krebsspezi­alist Christoph Zielinski setzt sich für Kern ein, „weil Österreich Kompetenz, Verlässlic­hkeit, Solidaritä­t und Visionen braucht,“der dreifache Oscar-Gewinner Eric Pleskow, weil er „über Lebenserfa­hrung und Weitblick“verfüge.

Datenschüt­zer Max Schrems, der als „Chancenpar­tner“die Neos in punkto Digitalisi­erung berät, will mit seinem nunmehr roten Engagement gegen eine ÖVP-FPÖKoaliti­on mobil machen. „Wir haben Schwarz-Blau schon durchgespi­elt. Unter dem Duo Kurz und Strache gäbe es wohl noch weniger Zurückhalt­ung als damals.“

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Bundeslist­enZweite, Gesundheit­sministeri­n Pamela RendiWagne­r, will „eine starke Stimme für Frauen sein“und sich für Einkommens­gerechtigk­eit einsetzen

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