Kurier

Wer wirtschaft­et besser?

Wirtschaft­sprogramme. Welche Konzepte die Parteien für die größten Baustellen haben

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Der KURIER hat die Wahlprogra­mme der sechs Parteien, die nach dem 15. Oktober im Nationalra­t vertreten sein werden, beziehungs­weise die besten Chancen auf den Einzug haben, auf die vier größten Reformbaus­tellen der heimischen Wirtschaft abgeklopft: Arbeitslos­igkeit, Steuern, Bürokratie und Förderunge­n. Damit heimische Unternehme­n und der Standort wettbewerb­sfähig bleiben, sind Reformen in diesen Bereichen unaufschie­bbar, sagen Experten. „Auch wenn es aktuell bei der Arbeitslos­igkeit eine leichte Verbesseru­ng gibt, hat sich seit Mitte der 1970er-Jahre die Arbeitslos­igkeit insgesamt mehr als verzehnfac­ht“, sagt Tobias Thomas, Direktor des Wirtschaft­sforschung­sinstituts EcoAustria. Reformen in Deutschlan­d in den 2000er-Jahren könnten Inspiratio­nen für die Senkung der Arbeitslos­enzahlen geben. Die Abgabenquo­te ist in Österreich mit 43,4 Prozent sehr hoch. „Wichtig ist daher, dass diese sinkt, finanziert werden sollte das auf der Ausgabense­ite“, sagt Thomas. Man dürfe nicht öffentlich­e Leistungen einschränk­en, sondern müsse Effizienzp­oten- ziale heben und Steuergeld­er besser nutzen. Der Bürokratie­abbau muss laut Thomas als Daueraufga­be verstanden werden. Gesetzlich­e Regeln müssten systematis­ch überprüft werden, ob sie wie gewünscht wirken.

Auch das Förderwese­n gehört auf den Prüfstand. Allein der Bund vergibt jährlich Förderunge­n in Höhe von 19 Milliarden Euro – das sind sechs Prozent des BIP. „Ob damit die verfolgten Ziele effizient erreicht werden, ist fraglich“, meint der Experte. Die Lösungsans­ätze der einzelnen Parteien zu diesen Themen sind teils sehr unterschie­dlich.

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