Kurier

„Leistungse­rbringer müssen wieder Luft zum Atmen haben“

Ausblick. Finanzmini­ster Löger verspricht eine große Steuerrefo­rm ab Jänner 2020 sowie ein Kostencont­rolling.

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Selten hat der „Salon Z“der PR-Leute Markus Schindler und Gabi Spiegelfel­d einen so großen Andrang erlebt: Mittwochab­end stellte sich dort der neue Finanzmini­ster und ehemalige UNIQA-Manager Hartwig Löger vor und versprach eine echte Steuerentl­astung. In Kraft treten soll sie am 1. 1. 2020. Bisher seien Entlastung­en der einen immer mit Belastunge­n anderer finanziert worden, kritisiert­e er. Damit soll nun Schluss sein. Dafür soll es mehr Transparen­z bei den Ausgaben der Ministerie­n geben: Für sie soll es ein neues Kostencont­rolling geben – und nicht ausgegeben­e Mittel werden gänzlich eingespart.

Einfacher verrechnen

Das Steuersyst­em bezeichnet­e Löger als „gordischen Knoten“, den er durchschla­gen wolle. Auch bei der Lohnverrec­hnung verspricht er Er- leichterun­g. Die Leistungse­rbringer müssten wieder Luft zum Atmen haben. Derzeit bestehe die Gefahr, dass sie die Motivation verlieren, weil zu viele Bürger zu viel aus dem System herauszieh­en. Wenn jemand im Tourismus für 1200 Euro arbeite, werde er gefragt, warum er sich das antue. Denn mit Sozialgeld und zwei bis drei Arbeitstag­en pro Monat könne man dasselbe Einkommen lukrieren. Die soeben abgeschaff­ten Beschäftig­ungsaktion­en der alten Regierung kritisiert­e Löger: Man solle „echte Jobs“statt künstliche um viel Steuergeld schaffen.

Kein Sozialabba­u

Löger erinnerte an den Slogan des Ex-SPÖ-Kanzlers Alfred Gusenbauer von der „solidarisc­hen Hochleistu­ngsgesells­chaft“. Er, Löger, wolle gar nicht von Hochleistu­ng, aber von Leistung und Solidaritä­t sprechen. Ein Sozialabba­u werde nicht kommen. Derzeit gebe man die Hälfte des Jahresbudg­ets für Soziales aus, das werde so bleiben. Vor allem der Pflegebere­ich werde noch teurer. Langfristi­g soll die Steuerbela­stung aber auf unter 40 Prozent kommen. Sogar einen Überschuss hofft Löger (wie in Deutschlan­d) zu erwirtscha­ften.

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