Das Motorrad kommt ins neue KTM-Museum
Zukunft und Finanzen. Der KTM-Chef beziffert den Wert der wohl unterschätzten Rallye Dakar
Zum 17. Mal in Serie ist der österreichische Rennstall KTM mit fast ausschließlich österreichischen Mitarbeitern Dakar-Sieger in der Motorrad-Wertung. Erstmals mit einem österreichischen Piloten. Das Sieger-Motorrad – die „KTM 450 Rallye“von Matthias Walkner – ist im Gegensatz zum Sieger noch auf der Heimreise.
„Irgendwo auf dem Boot zwischen Buenos Aires und Le Havre. Das dauert vier Wochen“, erzählt KTM-Teamchef Alex Doringer, der ausnahmsweise Bayer ist. Was mit der 75-PS-starken („offizielle Aussage“) Maschine passiert, ist längst geklärt. Doringer: „Sie kommt in unser neues KTM-Museum, das wir in Mattighofen bauen.“
Matthias Walkner bleibt allerdings nicht nur ein Platz im Museum und in den Geschichtsbüchern. Der Salz- burger – der vom Veranstalter 50.000 Euro Siegesprämie erhielt – wird künftig mehr verdienen in seinem bis 2020 laufenden KTM-Vertrag. „Wir sind bei unseren Verträgen immer darauf bedacht, dass jemand, der eine gute Leistung bringt, eine Steigerung in seinem Grundgehalt erhält. Die Boni bleiben aber gleich“, erklärt Doringer. „Bei Top-Platzierungen wird immer prozentuell gesteigert. Inklusive Marketingwert, da kommt jetzt schon viel dazu bei einem Österreicher in Österreich.“Während Doringer keine Zahlen nennen will, hat Heinz Kinigadner, einst sie- benfacher Dakar-Teilnehmer und heute KTM-Berater, unlängst „rund 100.000 Euro“genannt, die Walkner durch seinen Sieg nun zusätzlich zur Dakar-Prämie erhält.
Marketing-Wert
Aber auch KTM selbst profitiert natürlich. Doringer: „Der Marketing-Wert der 14tägigen Dakar liegt nur knapp unterhalb einer ganzen Formel-1-Saison und über der Moto-GP.“Nachsatz: „Das glauben die meisten nicht. Ist aber so.“Auch deshalb seien etwa die Investitionen seitens Red Bull sehr hoch. „Das Werksteam Peugeot mit den Piloten Peterhansel und Sainz hatte jetzt drei Jahre lang einen Etat von 50 Millionen Euro“, sagt Doringer. „Aber auch wir haben viel Geld, sodass wir ordentlich arbeiten können.“