Stiwoll: Geld soll zum Verdächtigen führen
Steiermark. Lohn für entscheidenden Hinweis
Beinahe drei Monate sind seit dem mutmaßlichen Doppelmord von Stiwoll, Bezirk Graz-Umgebung, bereits vergangen. Bekanntlich soll Friedrich Felzmann, 66, am 29. Oktober zwei Nachbarn erschossen haben und gef lüchtet sein. Da die bisherigen Ermittlungen keine Spur zum Flüchtigen brachten, schlägt die Exekutive jetzt einen neuen Weg ein: Für den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort von Felzmann wird Geld geboten.
Die Maßnahme hätte am Freitag von der „Soko Friedrich“vorgestellt werden sollen, wurde aber vorab bekannt. Offiziell bestätigte die Landespolizeidirektion einen entsprechender Bericht der Kronen Zeitung (Online) am Donnerstag nicht – man dementierte ihn aber auch nicht. Über die Summe war noch nichts bekannt, kolportiert werden aber mehrere Zehntausend Euro.
Zum Vergleich: Für Hinweise auf Tibor Foco, der des Mordes an einer Prostituierten verdächtigt wird, sind 2900 Euro Belohnung ausgelobt. Foco und Felzmann gelten als die meistgesuchten Flüchtigen Österreichs. Felzmann wurde im Dezember zusätzlich auf die europäische Fahndungsliste gesetzt.
Noch im November vermutete die Polizei, dass sich Felzmann im Umfeld von Stiwoll versteckt. Als Natur- und Tierfotograf habe er schon früher wochenlang im Wald campiert, hieß es. Mittlerweile gehen die Ermittler eher davon aus, dass der Verdächtige tot ist, vermutlich bei einem Unfall verunglückt. Allerdings halten sich hartnäckig Spekulationen: Felzmann könnte sich rechtzeitig ins Ausland abgesetzt haben.
Der Steirer hätte leicht die Pyhrnautobahn zu Fuß erreichen und ein Auto anhalten können, ehe die Fahndung groß hochgezogen wurde. Niemand weiß, ob und wie viel Bargeld Felzmann bei sich hatte. Seither prüft die Polizei jeden ungeklärten Einbruchsdiebstahl in der Steiermark auf DNA-Spuren, um zu klären, ob der Flüchtige als Täter infrage kommt.