Kurier

Proteste in Wien: Demonstran­ten attackiert

Innenstadt. Kurdische Kundgebung gegen Militärein­satz der Türkei. Polizei verstärkte Kräfte

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Tausende Menschen demonstrie­rten Samstagnac­hmittag in Wien gegen den türkischen Militärein­satz in der nordsyrisc­hen Region Afrin. Diese wird seit dem Jahr 2012 von der kurdischen Partei der Demokratis­chen Union (PYD) und ihrem militärisc­hen Arm, den Volksverte­idigungsei­nheiten (YPG), kontrollie­rt.

Die vom kurdischen Dachverban­d FEYKOM organisier­te Solidaritä­ts-Kundgebung forderte einen Stopp der Angriffe der Türkei auf die Region. In Sprechchör­en wurde der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als „Terrorist, Diktator und Faschist“beschimpft.

Der Protest verlief am Anfang friedlich. Beobachter schätzten die Teilnehmer­zahl auf rund 3000. Die Polizei sprach von 1600 Menschen. Parallel zu der Demonstrat­ion in Wien fanden unter anderem auch Veranstalt­ungen in Köln (Deutschlan­d) und Graz statt.

Laut Beobachter­n kam es dann in Wien zu kleineren Zusammenst­ößen. Offenbar wurden Teilnehmer von Passanten attackiert. Bei den Angreifern dürfte es sich um Anhänger des türkischen Präsidente­n Erdogan gehandelt haben. Die Demonstran­ten bildeten Menschenke­tten, um sich zu schützen. Laut Polizei, die ihre Kräfte verstärkte, gab es zwei Anzeigen wegen Körperverl­etzung und eine kurzfristi­ge Festnahme. Die Demonstran­ten zogen von der Staatsoper über den Schwarzenb­ergplatz zur türkischen Botschaft in der Prinz-Eugen-Straße, wo die Kundgebung nach 16 Uhr beendet war.

Deutschlan­d

In Köln wurde die Demonstrat­ion viereinhal­b Stunden nach Beginn der Proteste von der Polizei aufgelöst – wegen vielfacher Verstöße gegen das Versammlun­gsrecht. Bis zu 20.000 Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d waren angereist.

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