Der Panzereinsatz wird simuliert
Die antisemitischen Lieder der Burschenschaft Germania beeinflussen die heute stattfindende Landtagswahl in Niederösterreich.
In der Sonntagsausgabe des OÖ Kurier vom 21. Jänner glossierte René Freund die aus seiner Sicht scheinbare „Verpulverung“von Steuergeldern durch Abschießen von Panzergranaten. Bei allem Verständnis für die journalische Freiheit in der Darstellung des vermeintlichen Sahverhalts, den er nur aus Erzählungen kennt, sind einige Anmerkungen notwendig. In der Ausbildung von Soldaten ist praktisches Üben die Grundlage, um die künftig gestellten Aufgaben erfüllen zu können. Der Panzersoldat ist Teil einer Panzerbesatzung mit klar zugeordneten Aufgaben. Sein Können ist entscheidend für den Gesamterfolg. Das kann sowohl das Panzerfahren selbst als auch das Bedienen einer Pan- zerkanone sein. Das Abschießen einer Panzergranate ist ein hochkomplexer Tätigkeitsablauf, welcher im erfolg reichen Bekämpfen des ausgemachten Zieles endet. Für Übungszwecke wird das Ziel durch eine Panzerattrappe dargestellt, die es zu treffen gilt. Somit wird nicht wahllos mit Panzerkanonen in den Wald geschossen und viel Geld „verpulvert“, sondern der Einsatzfall simuliert. Natürlich sind Panzergranaten wesentlich teurer als die Munition für das Sturmgewehr. Das ist auch der Grund, warum nur im unbedingt notwendigen Ausmaß im scharfen Schuss geübt wird. Moderne Simulatoren ermöglichen nahezu alle Ausbildungsabläufe kostengünstig und wirklichkeitsnahe durchzuführen. Ganz ohne so genannten scharfen Durchgang kommt jedoch keine Einsatzorganisation aus. Hier geht es um den Erhalt der soldatischen Fertigkeiten in Echtzeit. Natürlich gibt es hier unterschiedliche Zugänge und Betrachtungen. Soldat sein heißt, Menschen und Güter zu schützen, die staatliche Souveränität aufrecht zu erhalten und unter Gefährdung des eigenen Lebens für die Gemeinschaft einzutreten. Das kann bei unvollständiger Information über Notwendigkeiten, Sachzwänge und Abläufe durchaus missinterpretiert werden. Ebenso wie Darstellungen aus Zweithand, die nicht immer den wahren Sachverhalt darstellen müssen. Vizeleutnant Hörsching Der unvoreingenommene und gelernte Medienkonsument kann natürlich die „Affäre Landbauer“in ihrer Bedeutung – für die NÖ-Wahl – unschwer einordnen. Herr Landbauer musste auch damit rechnen, dass bei passender Gelegenheit sein Dossier gezogen wird. Im konkreten Fall kann ihm zwar keine Individualschuld nachgewiesen werde, aber was macht das schon – der „guten Sache“wegen. Mitgefangen – Mitgehangen heißt die Losung hier, obwohl sie an anderer Stelle als Verallgemeinerung und Pauschalverurteilung, korrekt sehr verpönt ist. 4040 Linz