Drittel Genetik und zwei Drittel Umwelt“
Des Forschungsinstituts für Biomedizinische Alternsforschung der Universität Innsbruck
von kleinen Wesen wie Hefe, dem Wurm C. elegans oder Drosophila, der Fruchtfliege. Sie alle leben kurz und man kennt deren Genom im Wesentlichen. Man ging systematisch vor, jedes Gen auszutauschen, um zu schauen, wie sich das auf die Lebenserwartung auswirkt. Diese Lebewesen werden dann zwar älter, aber das alles ist ja in einem viel geringeren Rahmen. Auch, wenn so ein Wurm statt 21 Tage 40 Tage alt wird, heißt das nicht, dass ein Mensch in Zukunft 200 Jahre alt wird. Weil man einkalkulieren muss, dass die Umwelt einen starken Einf luss hat. Altern ist ein Drittel Genetik und zwei Drittel Umwelt. Durch das Untersuchen der Gene kurzlebiger Organismen haben wir trotzdem viel gelernt. So ist man etwa draufgekommen, dass die Ernährung eine ganz wesentliche Rolle spielt. Die kalorische Reduktion ist von großer Bedeutung, das sogenannte DinnerCancelling. Diese Reduktion und somit die Verlangsamung des Stoffwechsels wirken sich offensichtlich auf das gesunde Altern aus. Der Alterungsprozess ist komplex.
Der Prozess setzt sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen. Es ist nicht nur die Beschleunigung des Stoffwechsels, sondern es geht auch um Sauerstoffradikale. Ei- ne alternde Zelle, eine sogenannte seneszente Zelle, hat in den Mitochondrien, in den Kraftwerken der Zellen, Schaden und produziert mehr Sauerstoffradikale. Diese werden auch durch Umweltfaktoren generiert. Man hat also alle möglichen Defekte innerhalb der Zellen. Bei einem Übermaß an Sauerstoffradikalen kommt es auch leichter zur Schädigungen der Erbsubstanz, der DNA. Die muss dann repariert werden. Aber dieses Reparaturvermögen ist auch etwas, das irgendwann nicht mehr voll vorhanden ist. Man kann eine Zeit lang reparieren, doch irgendwann werden diese Systeme ebenfalls müde.