Kurier

Grüne sprechen vom „ersten Schritt zum Neubeginn“

Ein kleines Minus als Erfolg. Nach dem „Heulen und Zähneknirs­chen“freuen sich die Politiker der krisengebe­utelten Partei über das Ergebnis

- KURIER berichtete). der

Sie sind also wieder im Landtag. Es gab Verluste, das ja, aber am Ende überwog bei den Grünen die Erleichter­ung: Mehr als sechs Prozent hat die Öko-Partei bei der Landtagswa­hl geschafft. Ein Minus, das ja – aber in Zeiten wie diesen zählt in der zuletzt krisengebe­utelten Partei der Wieder-Einzug in einen Landtag fast doppelt.

„Es gab Heulen und Zähneknirs­chen. Aber das ist ein erster Schritt zum Neubeginn der Grünen“, sagte Parteispre­cher Werner Kogler zum niederöste­rreichisch­en Lokal-Ergebnis.

Partei-Kollegin und Spitzenkan­didatin Helga Krismer hatte von Beginn an nie daran gezweifelt, dass die Volksparte­i die Absolute wieder schaffen wird. „Auch wenn mir das niemand geglaubt hat.“

Apropos Glauben: Spätestens nach der schweren Wahlnieder­lage im vergangene­n Herbst, wo die Grünen bei den Nationalra­tswahl in Niederöste­rreich gerade einmal 2,7 Prozent der Stimmen bekommen hatten, wurde Niederöste­rreich zur Glaubensfr­age und Schicksals­wahl. Würden die Grünen die Trendwende schaffen? Die Partei stand auch insofern mit dem Rücken zur Wand, als eine deutliche Niederlage in Niederöste­rreich die finanziell wie politisch prekäre Lage der Bundespart­ei weiter hätte verschärfe­n können.

Zurückhalt­ung

Vielleicht war auch diese Dramatik der Grund für eine deutlich spürbare Nervosität. Am Wahlsonnta­g verbarrika­dierten sich die Spitzenleu­te vorerst konsequent in den Räumen des Landtagskl­ubs ein und ließen vor der Bekanntgab­e der ersten Zahlen niemanden hinein.

Nur Parteichef­in Krismer übte sich in unverrückb­arem Optimismus: „Ich denke, dass es sich ausgehen wird. Es war ein guter Wahlkampf mit vielen guten Gesprächen.“

Und außerdem würden die Niederöste­rreicher auf die Grünen als Kontroll-Partei setzen.

In dieser Hinsicht hat sich Krismer wohl nicht getäuscht.

Die Affäre um FPÖ-Frontmann Udo Landbauer wollte sie am Wahltag selbst nicht weiter kommentier­en – was irgendwie erstaunt. Immerhin war die erste Rücktritts­aufforderu­ng an den blauen Spitzenkan­didaten von Helga Krismer gekommen (

Die Erleichter­ung des Wahltags lässt sich vergleichs­weise einfach mit den Umfrage-Werten der letzten Wochen und Monate erklären: Im Vorfeld war man auf Werte zwischen vier und fünf Prozent gekommen – haarscharf also über der Grenze, die man erreichen muss, um überhaupt ins Landesparl­ament einzuziehe­n.

Für die Öko-Partei hat das Wahljahr damit zwar gut begonnen. Die wahren Herausford­erungen warten aber erst. Im Februar, März und April wählen Tirol, Kärnten und Salzburg. „Und dort“, sagt Parteichef Kogler mit hörbarem Respekt, „gilt es für uns Regierungs­beteiligun­gen zu verteidige­n.“

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