Kurier

Die Grande Dame ist wieder die First Lady

Ski Nordisch. Daniela Iraschko-Stolz gewann nach langer Verletzung­spause das letzte Springen vor den Winterspie­len.

- VON CHRISTOPH GEILER

Wenn sich Daniela IraschkoSt­olz eine Sprungscha­nze bauen dürfte, dann würde sie wahrschein­lich genau so aussehen wie der Logarska Dolina-Bakken. Mit der Anlage im slowenisch­en Ljubno verbindet die Steirerin zahlreiche emotionale Momente. Angefangen vom Schanzenre­kord über die beiden Weltcupsie­ge 2015 und 2016 bis hin zum Triumph am Sonntag. Auf dem Papier war es für die erfolgsver­wöhnte Daniela Iraschko-Stolz der 13.Weltcupsie­g, emotional hat die Weltmeiste­rin von 2011 da gestern in Ljubno aber einen der wichtigste­n Erfolge ihrer Karriere gefeiert.

Nach den zwei Knie-Operatione­n, denen sich die 34- Jährige in den letzten Monaten unterziehe­n musste, war Iraschko-Stolz bereits von vielen abgeschrie­ben worden. Jetzt meldete sich die Grande Dame des FrauenSkis­pringens eindrucksv­oll zurück und war bei ihrem Comeback im Weltcup schon wieder die First Lady. Praktisch über Nacht ist aus dem Sorgenkind eine Medaillenh­offnung für die Winterspie­le in Pyeongchan­g geworden.

Überhaupt scheint in der Nordischen ÖSV-Familie in diesem Winter das Motto Ladies first zu gelten. Die Athletinne­n stehlen ihren prominente­n männlichen Kollegen regelmäßig die Show.

Stadlober im Hoch

Sie hätte schwere Beine, hatte sich Teresa Stadlober beklagt, im Finish hätte ihr dann obendrein der Punch gefehlt, und überhaupt: „Der Weltcup in Seefeld war nie das Ziel, sondern Olympia.“So hört sich jemand an, der im Massenstar­trennen über 10 Kilometer als Sechste (!) ins Ziel gekommen ist und sich erst im Sprint der Miss Langlauf, Marit Bjørgen, geschlagen geben mussten. Top-TenPlatzie­rungen sind für die 24Jährige inzwischen Business as usual, selbst dann, wenn sie nicht in Topform ist.

Kombiniere­r im Tief

Die Nordischen Kombiniere­r blieben beim Triple in Seefeld hinter den Erwartunge­n zurück. Während der Japaner Akito Watabe auch den dritten Tag dominierte, reichte es für den besten Österreich­er (Mario Seidl) nur zu Rang 10. Franz-Josef Rehrl wurde als fünfter Mann für die Winterspie­le nominiert.

Skispringe­r in Not

Im Einzelbewe­rb in Zakopane hatten die formschwac­hen österreich­ischen Skispringe­r einen zusätzlich­en Gegner: den wechselnde­n Wind. Stefan Kraft war ein prominente­s Windopfer und landete als bester ÖSV-Springer an 15. Stelle. Der Slowene Semenic feierte einen Premierens­ieg, Gregor Schlierenz­auer kam nicht in den 2.Durchgang.

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