Hangrutsch bedrohte zwei Häuser: Bewohner wurden in Sicherheit gebracht
Die Bewohner zweier Einfamilienhäuser in Grins (Bezirk Landeck) sind am Samstagabend mit dem Schrecken davon gekommen. Weil der Hang oberhalb ins Rutschen gekommen war, hatte Bürgermeister Thomas Lutz die Gebäude sicherheitshalber räumen lassen. Geröll erfasste beinahe eines der Gebäude. Ein Schutznetz verhinderte Schlimmeres. Da in der Dunkelheit die Gefahr nur schwer einzuschätzen war, entschied sich der Ortschef vorsorglich für die Evakuierung.
Am Sonntagvormittag machte sich Landesgeologe Gunther Heißel ein Bild von der Lage. Er gab nach einer ersten Besichtigung Entwarnung. Eine Familie mit Kindern durfte wieder in ihr Wohnhaus zurückkehren. Das Gebäude, bei dem sich die Gesteins- und Geröllmassen bis kurz vor die Hauswand vorgeschoben hatten, blieb evakuiert.
Ob und wann das Haus wieder bezogen werden kann, dürfte sich frühestens am Montag entscheiden. Dann soll ein Gebäudesachverständiger klären, welcher Belastung das Einfamilienhaus standhält. Die prognostizierte Witterung der kommenden Tage – Regen und höhere Temperaturen – könnte die Situation verschärfen. „Die tonigen Lockergesteinsmassen saugen sich mit Regen voll und werden sehr schwer“, sagte Landesgeologe Heißel. Der Druck auf das Gebäude könnte dadurch steigen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes hat unterdessen bereits erste Sofortmaßnah- men zur Sicherung des Gebäudes eingeleitet.
Straße gesperrt
Ein weiterer Hangrutsch sorgt wenige Kilometer entfernt für Probleme: Bereits am Mittwoch war zwischen Fließ und Neuem Zoll Geröll auf die Piller Landesstraße (L17) gestürzt. Die Straße bleibt aber unverändert gesperrt, weil der Hang instabil ist. Um die Gefahr zu bannen, müssen laut Land Tirol noch umfangreiche Abräum- und Sicherungsarbeiten durchgeführt werden. Die Dauer der Sperre ist daher noch nicht absehbar.