Kurier

EGovernmen­t: Österreich will zurück an Europaspit­ze

Skandinavi­er waren innovative­r

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Alle zwei Sekunden wehrt das Bundesrech­enzentrum (BRZ) einen „sicherheit­srelevante­n Angriffsve­rsuch“ab, sagte BRZ-Chef Markus Kaiser im Gespräch mit dem KURIER. Meistens gehen die Attacken von Softwarero­botern aus – und bleiben natürlich erfolglos. Wobei: „Hundert Prozent Sicherheit gibt es nicht im Straßenver­kehr und nicht in der Informatio­ntechnolog­ie“, sagt Kaiser. Eines der Hauptrisik­en seien nämlich unaufmerks­ame Anwender.

Das BRZ sieht sich nicht nur als Vorreiter bei Cybersiche­rheit, sondern auch als Digitalisi­erungsmoto­r der öffentlich­en Verwaltung.

Der Trend sei, alle Behördengä­nge vom Smartphone aus zu erledigen. Und was, wenn Herr oder Frau Österreich­er weder Handy noch Computer nutzen wollen? „Dafür gibt es Speech-totext-Bots, mit denen Sie via Telefon mit dem System sprechen können“, erklärt Kaiser. Erste Pilotversu­che würden noch 2018 gestartet.

Österreich will wieder Europameis­ter beim eGovernmen­t werden. Dieser Titel ging zuletzt an Länder wie Dänemark, Schweden, Estland oder Norwegen verloren, die Technologi­e eher als Chance denn als Risiko sehen.

Ein Musterfall an Effizienz sei dabei der „No-Stop-Shop“: Bei der Familienbe­ihilfe oder Arbeitnehm­erveranlag­ung muss der Bürger künftig nicht mehr tätig werden, weil Anträge automatisc­h erfolgen. Kaiser will das Unternehme­nsservice-Portal ausbauen, so dass Gründungen künftig vollständi­g online möglich werden.

Das BRZ – 1200 Mitarbeite­r, 243 Mio. Euro Umsatz – betreut die IT des Finanz-, Justiz- und Sozialmini­steriums, der Unis und die elektronis­chen Gesundheit­sakte. Man könne sich vorstellen, noch weitere Aufgaben zu übernehmen, sagt Kaiser. Wie alle ITUnterneh­men sucht auch das BRZ qualifizie­rtes Personal: 100 Stellen sind offen.

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BRZ-Geschäftsf­ührer Kaiser: Alle zwei Sekunden attackiert

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