Kurier

Bustermina­l: Wirtschaft für Neubau am Verteilerk­reis

Stadt prüft indes Alternativ­e

- – STEFANIE RACHBAUER

Wien soll einen zentralen Fernbus-Terminal bekommen – soweit herrscht Einigkeit. Wo er gebaut werden soll, ist allerdings heftig umstritten. Die Wirtschaft­skammer Wien (WKW) hat seit Längerem einen passenden Standort im Visier: den Verteilerk­reis in Favoriten. Wie der Terminal an dem Kreisverke­hr über der Südost-Tangente gestaltet werden könnte, präsentier­te Davor Sertic, Spartenobm­ann für Transport und Verkehr, am Donnerstag.

Der Kammer schwebt ein großer Neubau mit Warteräume­n, Cafés, Geschäften, Sanitärein­richtungen und Parkplätze­n vor. Geschätzte Kosten: 50 Millionen Euro. Durch die Anbindung an die Autobahn und die verlängert­e U1 sei der Standort ideal, sagt Sertic. Angesichts des boomenden Fernbus-Geschäfts müsse der Terminal rasch umgesetzt werden, betont er.

Bis zu 300 Busse könnten die zentrale Station künftig pro Tag ansteuern. Sie soll den gesamten internatio­nalen Busverkehr ab und nach Wien aufnehmen – und die bestehende­n Stationen in Erdberg, beim Stadioncen­ter und am Hauptbahnh­of ersetzen.

Stadt prüft Plan B

Favoriten ist auch der Wunsch-Standort Maria Vassilakou­s. Der Verteilerk­reis sei der beste Standort, heißt es aus dem Büro der grünen Verkehrsst­adträtin. Sie stellte bereits 2014 einen modernen Busbahnhof in Aussicht. Zwei Jahre später wurde bekannt, dass drei Standorte im Gespräch sind – darunter der Verteilerk­reis. Da es seitens des Bezirks aber keinerlei Gesprächsb­ereitschaf­t gebe, prüfe man alternativ nun die Waldmanngr­ünde beim Hauptbahnh­of als Standort, sagt ein Sprecher. Dort verkehren an 21 Haltestell­en Fernbusse. Für diese Variante machten sich in der Vergangenh­eit auch die Neos stark.

Die ÖBB wollen den Bustermina­l schon länger stilllegen, sahen mangels eines zentralen Ersatzes aber immer wieder davon ab. „Bis 2020 wollen wir das Grundstück jedenfalls verkaufen“, sagt ein Sprecher.

Der Favoritene­r Bezirksche­f Marcus Franz (SPÖ) ist überzeugt, dass die Akzeptanz eines Terminals am Hauptbahnh­of „besser gegeben sei“als in seinem Bezirk. Er fürchtet eine zusätzlich­e Verkehrsbe­lastung auf der Tangente durch zu- und abfahrende Fernbusse.

Kammer-Vertreter Sertic hält dem entgegen, dass bereits jetzt Fernbusse auf der Tangente unterwegs seien, durch den Terminal würde die Verkehrsbe­lastung also nicht steigen. Der Ausbau der Station am Hauptbahnh­of sei hingegen problemati­sch, weil so der Verkehr in die Stadt gezogen werden würde.

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So könnte ein zentraler Bustermina­l am Verteilerk­reis aussehen
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Der Terminal muss rasch kommen, sagt Davor Sertic

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